Titas Klevinskas und Julien Ducree verlassen die Basketballer des SV Fellbach, die noch nicht wissen, ob diese Regionalliga-Saison fortgesetzt wird. Zumindest trainieren dürfen sie wieder.

Fellbach - Genau 122 Tage sind vergangen, seit die Regionalliga-Basketballer des SV Fellbach beim 83:47-Derbysieg gegen den MTV Stuttgart ihr letztes und bisher auch einziges Punktspiel in der Saison 2020/2021 absolviert haben. Anders als im Südosten und im Norden der Republik, wo die Spielzeit in der vierthöchsten deutschen Klasse bereits definitiv beendet ist, ist im Südwesten (Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) der Fortgang des Geschehens immer noch möglich – obschon der Corona-Stillstand seit nunmehr rund vier Monaten anhält. „Wir haben am vergangenen Wochenende die Einladung zu einem virtuellen Meeting am 7. März erhalten, bei dem die Vereinsvertreter mit dem Staffelleiter das weitere Vorgehen besprechen werden“, sagt der SVF-Abteilungsleiter Andreas Tsiminos, der einen Saisonabbruch weiterhin für die wahrscheinlichste Variante hält. In diesem Fall dürften sich die entsprechenden Gremien wohl auf eine Annullierung der Saison und einen Verzicht auf Absteiger einigen, schätzt er.

 

Julien Ducree wechselt zum einem albanischen Erstligisten

Ob es andererseits für Interessierte die Möglichkeit gibt, sich eventuell für einen Startplatz in der nächsthöheren Liga, der Pro B, zu bewerben, müsste dann ebenfalls geklärt werden. Für die Fellbacher, die diesen Schritt in den nächsten zwei Jahren sportlich machen möchten, sei eine solche Option in Form eines Aufstiegsturniers im Sommer oder einer Lizenz-Bewerbung auf jeden Fall eine Geschichte, über die man gegebenenfalls nachdenken wolle, sagt Andreas Tsiminos.

Sollten die Korbjäger des SV Fellbach, ob für weitere Saisonspiele oder für ein Play-off-Turnier, noch einmal zurück aufs Spielfeld dürfen, dann werden zwei Akteure aus dem bisherigen Kader nicht mehr mit dabei sein: Der US-Amerikaner Julien Ducree, der erst im August unter dem Kappelberg angekommen war und deshalb über das das eine Pflichtspiel gegen den MTV Stuttgart nicht hinausgekommen ist, hat in dieser Woche einen Vertrag beim albanischen Erstligisten KB Teuta Durres unterschrieben, der das Klassement in der vergangenen Spielzeit beim Abbruch nach 22 Spieltagen angeführt hatte. Am übernächsten Wochenende will die albanische Superliga ihren Betrieb nach zehnmonatiger Pause mit dem Start der neuen Saison wieder aufnehmen. Der Litauer Titas Klevinskas hat sich zum italienischen Zweitligisten Orlandina Basket in Capo d’Orlando, in der Nähe von Messina auf Sizilien gelegen, verabschiedet. Er wird dort aber zunächst wohl öfter für die zweite Mannschaft des Vereins in der vierten Liga (Serie C) auflaufen.

Die Fellbacher Basketballer sind wieder im Training

Die verbliebenen Akteure des Regionalliga-Teams dürfen derweil seit zwei Wochen, nach Absprache mit der Stadt Fellbach und dem Gesundheitsamt, wieder dreimal pro Woche in der Gäuäckerhalle I trainieren. Drei Akteure sind dabei pro Korb erlaubt, bei sechs Körben sind das 18 Spieler oder Trainer. „Wir nutzen das aber bei Weitem nicht aus, so viele Spieler haben wir im Moment gar nicht mehr“, sagt Andreas Tsiminos.

Unter den Trainierenden ist auch der Rückkehrer Simion Habtemichael, der sich vor rund zwei Jahren aus Fellbach verabschiedet hat und seither in Neustadt am Rübenberge (Niedersachsen), beim MTV Stuttgart und bei den Elchingen Baskets (alle Regionalliga) aktiv war. „Er wäre sofort spielberechtigt und ist bereit. Die ganze Mannschaft ist bereit und würde gerne wieder loslegen, sobald das möglich ist“, sagt Andreas Tsiminos, der zudem eine Anfrage aus Philadelphia von Andre William („Scooter“) Gillette vorliegen hat, ob er denn bald wieder im Trikot der Fellbacher Basketballer, die sich „Flashers“ nennen, auflaufen dürfe. Der US-Amerikaner war nach seiner Ankunft im Frühjahr 2017 drei Jahre lange der überragende Spieler des SVF.