Die Basketballer steigen in die Bezirksliga auf und liebäugeln mit dem Durchmarsch in die Landesliga – nun trifft das Team von Trainer Manuel Martinez im Pokal-Viertelfinale auf den SV Leonberg/Eltingen.
Manchmal steckt der Mensch in einer Sackgasse. Um weiterzukommen im Leben muss man sich neu orientieren und die Richtung wechseln, sonst herrscht Stillstand. In einer ähnlichen Situation steckte Manuel Martinez im vergangenen Frühjahr. Der leidenschaftliche Basketballer, der lange beim TSV Calw gespielt und den Club danach drei Jahre trainiert hatte, sah keine Perspektive mehr. „Es kam kein Nachwuchs mehr nach, es ging nicht voran“, erzählt der 36-Jährige, der seinen Sportkompass neu nordete – und beim TSV Malmsheim landete.
Und zwar tauchte der Mann dort nicht alleine auf. Vier Spieler seines Team hatte Martinez mit im Marschgepäck von Calw nach Malmsheim, allesamt erfahrene und gestandene Basketballer, die wissen, dass Michael Jordan nicht als Hersteller von teuren Schuhen berühmt wurde und dass Earvin „Magic“ Johnson kein begnadeter Illusionist aus Las Vegas ist. Andreas Klitzsch (36), Rene Gromotka (31), Daniel Payer (31) und Philipp Müller (24) bildeten das Gerüst der Basketball-Truppe, dazu gesellten sich die verbliebenen Malmsheimer Akteure, in Luis Müller (19) ein talentierter Rückkehrer aus Böblingen sowie ambitionierte Nachwuchsspieler.
Ein bärenstarker Kader, der die Kreisliga A aufmischte wie die Comic-Gallier um Asterix und Obelix die römischen Legionäre. In 14 Spielen gab es lediglich eine Niederlage, und das 64:67 beim härtesten Konkurrenten TV Echterdingen führt Martinez darauf zurück, dass einige Stammkräfte krank gefehlt hatten. Beim Rückspiel wirkte der Zaubertrank wieder, mit 94:38 wurden die Echterdinger ziemlich vermöbelt. „Wir haben zahlreiche Spieler im Team, die höherklassige Erfahrung besitzen, etwa aus der Oberliga oder dem US-College“, verrät der TSV-Coach die Rezeptur der Superkräfte, „zudem hatten wir einen sehr guten Mix aus älteren und jüngeren Spielern.“ Neben den Ü-30-Routiniers zählen acht Burschen zum Team, die ihren 24. Geburtstag noch vor sich haben.
Das nächste Ziel heißt Landesliga
Die Mannschaft bleibt zusammen, das war auch eine der Vorgaben, die Martinez stellte, als er in Malmsheim anheuerte – er möchte beim TSV im Männerbereich etwas aufbauen, etwas, das viele Saisonen überdauert und sich etabliert. Die Jugendarbeit will er forcieren, den Aktivenbereich stärken und beides eng verzahnen. Die Frauen des Clubs spielen in der Oberliga und besitzen vor den Saisonfinale am 23. April noch Aufstiegschancen. Für Manuel Martinez ist die Oberliga noch eine Vision, die Landesliga dagegen ein Traum, der in die Realität umgesetzt werden soll. „Mit dem aktuellen Team halte ich uns durchaus für stark genug, um um den Aufstieg mitspielen zu können“, sagt der TSV-Trainer. Eine Standortbestimmung für seine Schützlinge gibt es an diesem Sonntag (17.30 Uhr) in der Stadionsporthalle, wenn Landesligist SV Leonberg/Eltingen zum Viertelfinale im Bezirkspokal erscheint. Manuel Martinez wird sich vor der Partie erneut als Basketball-Druide versuchen und einen Zaubertrank anrühren ...