Seine 75 Jahre merkt man Batman nicht an. Er ist eine Säule der Comic-Welt in den USA. Dass sich das klassische Verlagsgeschäft für DC mittlerweile wieder lohnt, liegt fast allein an Batman – und seinen Filmen.

Stuttgart - Das war ein wildes Geflatter dieses Jahr: der amerikanische Verlag DC feiert seit Monaten den maskierten Vigilanten Batman, der seinen ersten Auftritt im Mai 1939 in einem Heft der Serie „Detective Comics“ hatte. Nun soll auch bei uns gefeiert werden, wenn es nach Batmans deutschem, in Stuttgart ansässigen Verlag Panini geht. Für den 29. November hat man dort den Batman-Tag ausgerufen, dann soll es in vielen Comicshops das Heft „75 Jahre Batman“ gratis geben. Außerdem erscheint vorab das Debüt der neuen Reihe „Batman Eternal“, die regulär erst 2015 loslegen wird, und zwar mit Covervarianten für Sammler. Jeder teilnehmende Comicladen wird ein eigenes Cover feil bieten.

 

Letzteres zeigt schon, könnte man nun unken, dass die Branche nichts aus ihren Fehlern lernt. Das Anheizen von Sammlergier und Spekulationsgelüsten, die Inflation von Heften, die man sich gleich mehrfach kaufen sollte, hat in den USA Ende des vergangenen Jahrhunderts mit dem Platzen der Spekulationsblase beinahe zum Totalkollaps des Comicmarktes geführt. Tatsächlich haben die Superheldenfabriken Marvel und DC nur überlebt, weil ihre Figuren im Kino so erfolgreich wurden, als die Heftverkäufe wegbrachen.

Dass sich das klassische Verlagsgeschäft für DC mittlerweile wieder lohnt, liegt fast allein an Batman – besser gesagt, am Batman-Universum, an den vielen Reihen und Sammelbänden um den dunklen Ritter und an den Serien um seine eigenständig gewordenen Helfer wie Nightwing, Red Hood, Batwoman und Robin.

Das Gute daran: auch wenn DC keine radikalen Experimente wagt, so dürfen doch immer neue Zeichner und Autoren Ideen ausprobieren, damit Batman jung und kantig bleibt. Auch auf Deutsch liegen bei Panini Sammelbände der aktuellen Reihen wie „Batman“, „The Dark Knight“ und „Detective Comics“ vor. Dass Batman eine gestörte Persönlichkeit hat, wird in allen deutlich: unsere Sehnsucht nach dem starken Mann wird hier zugleich bedient und hinterfragt.