Martin Reißner vom TV Stammheim hat im Bezirksbeirat den Stand zum Bau der Bewegungswelt vorgestellt. Stromkabel an Stellen, an denen keine vermutet wurden, sorgen momentan für eine Zwangspause.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Liefe im Leben doch nur alles so rund, wie es ein Faustball ist. Dann wären die Bauarbeiten für das neue Sportgelände des TV Stammheim schon weiter im Rollen als es momentan der Fall ist. Der Grund für die Zwangspause liegt im Erdboden verborgen. Dort liegen Stromkabel an Stellen, wo man sie nicht vermutet. „Die Leitungen sind leider nicht so im Boden verlegt, wie sie auf den Plänen eingezeichnet sind“, erklärte der TV-Vorsitzende Martin Reißner jüngst den Stammheimer Bezirksbeiräten. Unerwarteterweise hinge auch der Hundesportverein an einer Stromleitung, die in einen vermeintlich überflüssigen Verteilerkasten führt, der einem Neubau im Weg steht. Wenn man den Verteilerkasten jetzt abreißen würde, säßen die Hundesportler im Dunkeln. Weil das nicht der Fall sein soll, müssen die Bauarbeiter beim TV so lange pausieren, bis eine neue Zuleitung verlegt und die Versorgung des Hundesportvereins gesichert ist. Probleme bereite auch die Wasserversorgung. Auch hier seien die Rohre nicht in der beschriebenen Art vorzufinden. „So reicht der Druck nicht aus.“ Dennoch ist Reißner zuversichtlich, dass auch diese Hürden in absehbarer Zeit genommen werden.

 

Zuschuss für Funktionsgebäude ist bewilligt

Anfang Mai hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates einen Zuschuss für ein auf dem Gelände geplantes, laut Beschlussvorlage 390 000 Euro teures Funktionsgebäude bewilligt. 134 000 Euro bezahlt die Stadt, 22 600 Euro schießt der Württembergische Landessportbund zu, den Löwenanteil in Höhe von 233 400 Euro trägt der Verein durch Darlehen und Eigenmittel. Das geplante Gebäude („Die TV-Hütte“) wird das provisorische Tennisgebäude ersetzen. „Die bestehende Hütte ist renovierungsbedürftig, wir haben Platzbedarf für Geräte und brauchen sanitäre Anlagen“, erklärte der Vorsitzende den Politikern. Der Neubau soll sowohl von den Tennisspielern als auch den Faustballern genutzt werden. Darin enthalten sind Umkleiden, Duschen, Toiletten, Lagerräume und eine kleine Küche zur Bewirtung sowie ein knapp 60 Quadratmeter großer Übungsraum für Sportangebote wie Yoga, Pilates und ähnliches.

Das gesamte Vorhaben gliedert sich, wie berichtet, in drei Abschnitte: dem Bau des Faustballfeldes (Bauherr ist die Stadt), gefolgt von dem Bau des Funktionsgebäudes und der Bewegungswelt, sprich einer zusätzlichen Außensportanlage mit diversen Geräten.

42 statt sechs bis zehn Parkplätzen

Für den neuen Faustballplatz wurde die bestehende Asphaltfläche bereits Ende 2013 abgetragen. Wegen der Kabel- und Rohrproblematik tut sich dort derzeit nicht so viel. Immerhin: Die Genehmigung für das Funktionsgebäude steht laut Reißner unmittelbar bevor. Die Bauabschnitte eins und zwei sollen so schnell fertig sein, dass der Platz und der Neubau Anfang kommenden Jahres benutzt werden können. Dann erst könne der Bau der Bewegungswelt in Angriff genommen werden.

Wenig glücklich zeigt sich der TV-Vorsitzende über die Auflage der Stadt, eine bestimmte Anzahl von Stellflächen für Autos zu schaffen. Während in anfänglichen Planungen von sechs bis zehn Parkplätzen die Rede war, sind es nun 42 Stück, die der Verein schaffen muss – alles geht freilich vom zur Verfügung stehenden Grundstück ab. Weniger Plätze seien nicht genehmigt worden. „Wir haben versucht, mit dem vorhandenen ÖPNV zu argumentieren, aber dafür liegen wir zu weit draußen“, erklärte Reißner den Beiräten.

Das Feiern will man sich davon nicht verderben lassen. Spätestens im Jahr 2016 soll es auf dem dann neu gestalteten Sportgelände wieder eine Großveranstaltung geben. Erfahrung hat der Verein ja als erfolgreicher und hoch gelobter Ausrichter der Faustball-Europameisterschaft und der Deutschen Meisterschaft in der Halle. Was 2016 konkret passieren soll, wollte Reißner heuer noch nicht verraten.