Die Ditzinger Vereine warten schon lange darauf, nun ist klar, wann sie die neue Trainingsfläche in der Kernstadt nutzen können. Sie soll zu Beginn des Jahres 2021 fertig sein. Der Ersatz für die abgebrannte Halle bei der Wilhelmschule kommt mit zwei Jahren Verzug.

Ditzingen - Noch 30 Tage bis zum Spatenstich für die Sporthalle in der Gröninger Straße. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, ist der offizielle Baubeginn für den 20. September geplant. „Bis Ende der Kalenderwoche 38 ist die Baugrube ausgehoben“, sagt Manfred Kessler zuversichtlich. Damit stehe nichts mehr im Weg, auf dass der Oberbürgermeister mit einem ersten Eimer Beton beginnen will, das Fundament zu gießen, fügte der Abteilungsleiter für Technisches Gebäudemanagement an.

 

Ersatz für die zerstörte Halle

Das Gebäude wird ein Ersatz für die abgebrannte Schul- und Trainingshalle an der Wilhelmschule sein. Die Vereine rückten in der Vergangenheit räumlich zusammen. Entsprechend groß ist die Freude bei den Sportlern, etwa den Fechtern der Turn- und Sportfreunde (TSF). „Damit scheint nun absehbar, dass das ständige Hin und Her unseres Trainings zwischen Stadthalle und Seehansen zu einem Ende kommt“, sagt der Abteilungsleiter Steffen Eigner. Statt wie bisher dreimal können die Fechter dann fünfmal trainieren, wenn auch zu verkürzten Zeiten – sodass sie laut Eigner auf nahezu dieselbe Anzahl an Trainingsstunden kämen.

Gleichwohl hat die neue Trainingsstätte für die Fechter einen Vorteil: Die Halle wird ausgerüstet mit zwölf fest installierten elektronischen Trefferanzeigen. „Das wird uns in jedem Training eine gute halbe Stunde für Auf- und Abbau von Bahnen ersparen.“

Die Fechter der TSF gehörten zu den wenigen Sportlern, die öffentlich ihren Unmut bekundeten, nachdem Anwohner Einspruch eingelegt hatten gegen den Bau. „Die Einsprüche der Anwohner sind abgearbeitet“, sagt Kessler. Die Ditzinger Verwaltung war damit allerdings nicht befasst: Weil die Stadt Ditzingen selbst eine Baurechtsbehörde hat, wurde das Verfahren zum Regierungspräsidium weitergeleitet. Das hat auch über die Einsprüche entschieden.

Das Ereignis
Am letzten Tag des Monats Mai im Jahr 2012 stand am frühen Abend eine hohe schwarze Rauchsäule über Ditzingen. Die Turnhalle der Wilhelmschule in der Kernstadt brannte binnen kurzer Zeit ab. Zwei weitere Häuser wurde beschädigt. Ursache war ein Funkenflug bei Bauarbeiten an der Halle.

Die Diskussion
Soll die Schul- und Vereinssporthalle wieder bei der Wilhelmschule aufgebaut werden? Diese Frage prägte lange die Debatte im Gemeinderat. Vor allem die Unabhängigen Bürger setzten sich dafür ein – zumal sie den Alternativstandort in der Glemsaue aus ökologischen Gründen ablehnten.

Das Ergebnis
Die Mehrheit des Rats schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an, in der Glemsaue zu bauen. Diese hatte auf den Ratsbeschluss verwiesen, den Standort Wilhelmschule aufzugeben. Die beiden Grundschulen der Kernstadt werden an der Konrad-Kocher-Schule zusammengelegt.

Verfahren wurde an die Aufsichtsbehörde der Stadt abgegeben