Die willkürlichen Baumfällungen am Killesberg, die im Auftrag des Liegenschaftsamtes vorgenommen wurden, haben ein kommunalpolitisches Nachspiel. Die Grünen im Gemeinderat wollen geklärt wissen, wie es zu den Fällungen kommen konnte.

Stuttgart - Die willkürlichen Baumfällungen am Killesberg, die im Auftrag des Liegenschaftsamtes vorgenommen wurden (unsere Zeitung berichtete), haben ein kommunalpolitisches Nachspiel. Die Grünen im Gemeinderat wollen geklärt wissen, wie es zu den Fällungen kommen konnte. Zudem regt die Fraktion an, Gehölz- und Baumpflegearbeiten in der Stadt künftig in einer Abteilung der Stadtverwaltung zu bündeln, um sicherzustellen, dass die Bäume vor Rodungsarbeiten durch entsprechende Fachleute begutachtet werden.

 

Anwohner sorgten für den Stopp

Eine Firma hatte im Auftrag des Liegenschaftsamts auf einem städtischen Areal zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Auf der Kanzel gerodet und dabei auch Bäume gefällt, die wegen ihres Stammumfangs von 80 Zentimetern und mehr unter die städtische Baumschutzsatzung fallen. Die vorgeschriebene Genehmigung für die Fällung nebst vorheriger Begutachtung beim eigentlich zuständigen Garten-, Friedhofs- und Forstamt hatten aber weder die Landschaftsgärtner noch die Verantwortlichen beim Liegenschaftsamt vorab eingeholt. Ihr Argument: Es sei „Gefahr im Verzug“ gewesen, die Bäume hätten somit gefällt werden dürfen.

Anwohner, die mit ihren Protesten im Rathaus dafür sorgten, dass die Arbeiten gestoppt wurden und nicht noch weitere Bäume der Kettensäge zum Opfer fielen, bezweifeln, dass die Fällungen rechtmäßig waren. Auch deshalb, weil ein Gutachten mittlerweile den restlichen Bäumen auf dem Areal absolute Standsicherheit bescheinigt hatte. Die Grünen fordern nun einen Bericht der Verwaltung im Wirtschafts- und im Umweltausschuss zum Thema.