Angebote für Alte und Junge – darunter ein Kindergarten, eine Tagespflege und ein Generationenzentrum: Im geplanten Erweiterungsbau der Großheppacher Schwesternschaft in Weinstadt soll all das Platz finden. Es gibt auch Wohnungen für gemeinschaftliches Wohnen.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Weinstadt - Primeln und Osterglocken leuchten im Sonnenlicht, Vögel zwitschern im weitläufigen Garten der Großheppacher Schwesternschaft. Antje Helmond, die kaufmännische Vorständin der diakonischen Einrichtung, zeigt, wo bis zum Spätsommer 2022 das neue Gebäude stehen soll. Mit diesem sogenannten Zukunftsprojekt will die Schwesternschaft ihre Angebote auf dem Gelände in der Weinstädter Oberlinstraße erweitern.

 

Der neue Flügel, der baulich an das bestehende Mutterhaus angeschlossen sein wird, soll einen Kindergarten mit naturpädagogischem Konzept, eine teilstationäre Tagespflege für Senioren, ein Generationen- beziehungsweise Quartierszentrum sowie 13 Wohneinheiten für gemeinschaftliches Wohnen beherbergen.

Gemeinsame Projekte für Kindern und Senioren

Das Projekt sei unter Beteiligung von Mitarbeitern aller Arbeitsbereiche entstanden, berichtet Helmond. „Wir haben uns gefragt: Wie können wir uns verbessern, wie in die Zukunft entwickeln?“ Man wolle alte und junge Menschen zusammenbringen und das Haus noch stärker in die Nachbarschaft öffnen. Deshalb wird es im neuen Quartierszentrum im Erdgeschoss niederschwellige Angebote wie etwa einen offenen Mittagstisch und ein Eltern-Café geben. In Kooperation mit der Evangelischen Gesellschaft (eva) sollen Familien dort beraten werden.

Ebenfalls im Erdgeschoss liegt der zwei Gruppen umfassende Kindergarten – Tür an Tür mit der Tagespflege. „Jung und Alt sollen sich begegnen, es wird generationenverbindende Projekte geben“, sagt Helmond. In der zweiten und dritten Etage sind Wohnungen von 50 bis 100 Quadratmeter geplant – für Singles, Paare, Alleinstehende und Senioren. „Das ist ein Angebot an Menschen, die eine Wohnform suchen, die Gemeinschaft mit sich bringt“, erklärt Antje Helmond. „Bewerben kann sich jeder, aber er muss unsere Werte teilen“, betont Magdalene Simpfendörfer-Autenrieth, die Vorsteherin der Stiftung und Oberin der Großheppacher Schwesternschaft. Das heißt: Jeder Bewohner muss sich verbindlich in die Gemeinschaft einbringen. „Hier gibt es viele verschiedene Aufgaben, da findet jeder etwas, das seinen Neigungen entspricht“, so Simpfendörfer-Autenrieth. Das gemeinschaftliche Wohnen sei die „zeitgemäße Fortschreibung der schwesternschaftlichen Idee“.

Eine Naturwerkstatt für Naturpädagogik

Zu dem rund elf Millionen Euro teuren Projekt gehört auch eine frei stehende Naturwerkstatt im Garten. Sie dient unter anderem als Arbeits- und Lernort für das Vertiefungsfach Naturpädagogik an der von der Schwesternschaft betriebenen Fachschule für Sozialpädagogik. Den Bauantrag wolle man im April einreichen, der Baustart soll im Januar sein. „Die Signale der Stadtverwaltung sind durchaus positiv“, sagt die Pressesprecherin Sibylle Kessel. Eigentlich war für den 2. April eine Infoveranstaltung geplant, doch diese musste wegen der Corona-Krise auf den 11. Mai verschoben werden.