Mario Gomez wird den FC Bayern München verlassen. Die interessierten Vereine stehen bei dem Nationalstürmer Schlange. Als Favoriten gelten Juventus Turin und Manchester City.

Stuttgart - Bis Ende dieser Woche ist Mario Gomez (27) noch im Urlaub, den er auf einer Insel im Mittelmeer verbringt. Aber deshalb ruhen die Geschäfte nicht, da sein Berater Uli Ferber in der Heimat die Wechseloptionen des Nationalstürmers prüft. Per Telefon wird Gomez dabei über den neuesten Stand informiert – und der sieht so aus, dass zu den ohnehin bereits zahlreich vorhandenen Interessenten jetzt ein Club hinzugekommen ist, der nach StZ-Informationen sogar am heftigsten um Gomez kämpft: Juventus Turin.

 

Der Traditionsverein, der gerade in Italien mit neun Punkten Vorsprung vor Neapel wieder Meister geworden ist, sucht dringend Verstärkung für seinen Angriff. Dass die Wahl auf Gomez gefallen ist, dürfte kaum verwundern. Erstaunlicher erscheint eher, dass er in der vergangenen Saison beim FC Bayern ins Abseits geraten ist und seinen Stammplatz für Mario Mandzukic räumen musste. Denn Gomez traf in seinen 174 Pflichtspielen für die Münchner seit 2009 immerhin 113 Mal. Überhaupt gibt es in der 50-jährigen Geschichte der Bundesliga nur vier Spieler, die mehr als 100 Tore erzielt haben und dabei eine bessere Quote als Gomez aufweisen: Gerd Müller, Lothar Emmerich, Horst Hrubesch und Jupp Heynckes.

Er wird die Qual der Wahl haben

Das hat sich herumgesprochen. Die Clubs stehen Schlange, um Gomez zu verpflichten. Juventus hat ein schönes Angebot vorgelegt, über das Ferber in den nächsten Tagen mit dem Manager Giuseppe Marotta sprechen wird. „Aber es ist nach wie vor so, dass wir keinen Feuerwehrauftrag zu erledigen haben“, sagt Ferber. Wenn Gomez aus den Ferien zurückkehrt, kennt er vermutlich dennoch das Turiner Ergebnis.

Sein Problem wird sein, aus den vielen Möglichkeiten die richtige auszuwählen. Außen vor ist der immer wieder gehandelte SSC Neapel, mit dem Ferber nicht verhandelt hat – im Gegensatz zum AC Florenz, der nicht ganz aus dem Rennen ist, obwohl er nicht wie andere ernsthafte Bewerber in der Champions League mitmischt. Aber Gomez gefällt die offensive Spielweise der Florentiner, denen er in Italien eine ähnliche Entwicklung zutraut wie Borussia Dortmund zuletzt in Deutschland.

Dennoch besitzt Florenz nur Außenseiterchancen – im Unterschied zu Juventus und den reichen Vereinen in England, die in der Lage sind, die geforderte Ablöse von rund 30 Millionen Euro zu stemmen. „Klar ist jedoch, dass Mario nur dahin geht, wo er auch die Nummer eins als Stürmer ist“, sagt Ferber. Wenn der Weg von Gomez auf die Insel führt, ist Manchester City der Favorit (die StZ berichtete). Deutlich gesunken sind die Aktien des FC Chelsea, wo Gomez zumindest nicht zwangsläufig die Nummer eins wäre. Denn dort stehen auch Hulk (St. Petersburg) und Edinson Cavani (Neapel) auf der Wunschliste. So läuft es auf ein Duell zwischen Juventus und Manchester City hinaus. Zeit zum Überlegen hat Gomez in dieser Woche ja noch.