Dem Gold so nah sind die beiden Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst bei den Beachvolleyball-WM in Wien. Das Spiel am Freitagabend gegen die Weltranglistenersten Larissa/Talita aus Brasilien bestritten die Hamburgerinnen mit 2:0 für sich.

Wien - Die Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst kämpfen bei der Beachvolleyball-WM in Wien um Gold. Die beiden Hamburgerinnen besiegten am Freitagabend die Weltranglistenersten Larissa/Talita aus Brasilien mit 2:0 (21:19, 21:16). Damit sind Ludwig und Walkenhorst nur noch einen Schritt von ihrem ersten WM-Titel entfernt. „Ich bin echt noch ein bisschen sprachlos. Ich kann es noch nicht richtig fassen“, sagte Ludwig nach dem Match: „Wir hatten nichts zu verlieren. Wir wollten so lange wie möglich im Turnier bleiben, jetzt sind wir bis zum Ende drin.“ Ihre Partnerin Walkenhorst fand den Finaleinzug nur „unglaublich, unfassbar“ und „geil“ und blickte voraus: „Morgen wollen wir noch einen mehr.“ Die letzte Hürde zum Titel ist am Samstag (14.30) entweder das US-Duo Lauren Fendrick/April Ross oder die Kanadierinnen Sarah Pavan/Melissa Humana-Paredes, die im Viertelfinale Chantal Laboureur und Julia Sude aus dem Turnier geworfen hatten.

 

Die Goldmedaillengewinnerinnen von Rio knüpften gegen Larissa/Talita nahtlos an ihre starke Leistung im Viertelfinale an. Walkenhorst erwies sich zu Beginn des ersten Satzes im Block als unüberwindbare Wand, Ludwig fand immer wieder clevere Wege an Blockerin Talita vorbei. Auch im zweiten Satz setzte das deutsche Ausnahmeteam die Brasilianerinnen mit aggressiven Aufschlägen unter Druck und spielte sich schließlich förmlich in einen Rausch. Auf dem Weg zum Olympiasieg hatten Ludwig und Walkenhorst im Vorjahr die Brasilianerinnen ebenfalls im Halbfinale glatt mit 2:0 ausgeschaltet. Unmittelbar vor der WM setzte es beim Einladungsturnier in Long Beach jedoch zwei Niederlagen gegen Larissa/Talita.

„Wir haben viele Sachen versucht, aber nichts war erfolgreich“

Für die als Mitfavoritinnen geltenden Weltranglistenzweiten Laboureur und Sude war zuvor schon im Viertelfinale Endstation. Das Duo aus Stuttgart und Friedrichshafen verpasste mit dem 0:2 (15:21, 16:21) gegen Pavan und Humana-Paredes den Sprung unter die besten Vier. „Wir sind ziemlich enttäuscht, weil wir nie so wirklich ins Spiel kamen. Wir haben viele Sachen versucht, aber nichts war erfolgreich“, sagte Laboureur, fügte jedoch hinzu: „Den fünften Platz haben wir uns vorgenommen, und das haben wir geschafft. Ich denke, in ein paar Tagen können wir uns darüber auch freuen.“

Die bislang einzige deutsche WM-Medaille bei den Frauen hatten Karla Borger und Britta Büthe mit Silber 2013 im polnischen Stare Jablonki geholt. Die London-Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann hatten bei den Männern 2009 in Stavanger (Norwegen) WM-Gold gewonnen. Das einzige deutsche Männerteam bei den Titelkämpfen in Wien, Markus Böckermann und Lars Flüggen (Hamburg), war bereits nach der Vorrunde in den Lucky-Loser-Playoffs der schwächsten Gruppendritten gescheitert.