In der Zulagen-Affäre wird das Urteil gegen den Ex-Rektor erwartet. Genauso wichtig ist der Vergleich, den das Gericht angeregt hat. Sonst könnte die Beamtenhochschule noch jahrelang die Justiz beschäftigen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Gut neun Jahre ist es inzwischen her, dass an der Beamtenhochschule in Ludwigsburg eine besondere Bescherung stattfand: Kurz vor seiner Pensionierung spendierte der damalige Rektor 13 altgedienten Professorinnen und Professoren eine Zulage, die nur für neuberufene vorgesehen ist. Mit diesem Trick erhielten die Dozenten doch noch jenen gleichsam automatischen Aufschlag, den der Gesetzgeber bewusst abgeschafft hatte. Weder Geber noch Empfänger fanden etwas daran, obwohl eine Ausbildungsstätte für Staatsdiener in puncto Regeltreue fraglos Vorbild sein sollte. Erst die Nachfolgerin des Hochschulchefs arbeitete den Verstoß auf – und stieß damit jene Zulagenaffäre an, die seither Politik, Justiz und Öffentlichkeit beschäftigt.