Fast 500 Menschen demonstrierten am Samstag in der Innenstadt gegen Krieg und Faschismus. Die Veranstalter zeigen sich mit der Resonanz zufrieden und wünschen sich dennoch, dass der Gedenktag mehr Aufmerksamkeit erhält.

Stuttgart - Rund 500 Menschen trafen sich nach Angaben des Veranstalters am Samstagnachmittag in der Innenstadt um am Tag der Befreiung unter dem Motto „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“ zu protestieren. Der Tag der Befreiung findet jährlich am 8. Mai statt, er erinnert an das Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht vor 76 Jahren, am 8. Mai 1945. An diesem Tag wurden alle Kampfhandlungen auf europäischem Boden eingestellt. Deshalb gilt er heute als Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und als Befreiung vom Nationalsozialismus.

 

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg

Den Veranstaltern vom Bündnis 8. Mai ist es dabei wichtig zu betonen, dass sie heute aus verschiedenen Gründen auf die Straße gehen: „Wir gedenken der Gräueltaten während dem Faschismus, aber es ist auch wichtig zu verhindern, dass die Rechten wieder an die Macht kommen“, so Christa Hourani vom Aktionsbündnis 8. Mai. Und ihr Kollege Norbert Heckl ergänzt: „Es geht auch darum, dass wir nie wieder Faschismus und nie wieder Krieg erleben. Deshalb sind wir gegen die Hochrüstung der Bundeswehr, gegen Waffenexporte und Auslandseinsätze.“

Beteiligung ist größer als in den letzten Jahren

Der Protest begann gegen 14 Uhr vor dem Landgericht an der Urbanstraße. Für eine Zwischenkundgebung stoppte der Demonstrationszug dann am Hotel Silber an der Dorotheenstraße. Die Abschlusskundgebung fand schließlich am Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Stauffenbergplatz am Alten Schloss statt.

Die Veranstalter zeigen sich mit der Resonanz am Tag zufrieden: „Die Beteiligung ist größer als in den letzten Jahren. Daran kann man gut sehen, dass die Gefahr von rechts zwar wächst, aber eben auch der Widerstand“, so Heckl. Für die Zukunft wünschen sie sich, dass der Gedenktag mehr Aufmerksamkeit erhält, und dass „dort, wo rechtes Gedankengut geäußert wird, aktiv dagegen argumentiert wird“, und zwar nicht nur auf Demonstrationen, sondern auch im Alltag, so Hourani.