Vier Absolventen der LAZI-Akademie in Esslingen bringen mit einem Horrorfilm die Legende des ungarischen Serienmörders Bela Kiss ins neue Jahrtausend. Gedreht wurde hauptsächlich in Stuttgart und Freudenstadt.

Stuttgat - Horror made in Stuttgart und garantiert nichts für schwache Nerven, schaut man allein das Filmposter und den Trailer an. Am Donnerstag kommt der Kinofilm „Bela Kiss: Prologue“ der Stuttgarter Produktionsfirma Mirror Maze in die deutschen Lichtspielhäuser (Stuttgart Ufa-Palast).
Vier Absolventen der European School of Film and Design in Esslingen (kurz LAZI Akademie) stießen auf die Legende des ungarischen Serienmörders Bela Kiss, der Anfang des 20. Jahrhunderts mindestens 23 Menschen getötet und die Leichen in Benzinfässer eingelagert hat. Bela Kiss konnte nie gefasst werden und verschwand spurlos.

 

Das ambitionierte junge Filmteam bringt die Legende von Bela Kiss ins neue Jahrtausend. Fünf Bankräuber suchen Unterschlupf in einem abgelegenen Hotel. Bald ereignen sich dort grausame Ereignisse und es wird ein gruseliger Kampf um Leben und Tod. Für den hauptsächlich in Freudenstadt und in den Stuttgarter Snap Studios gedrehten Streifen flossen 540 Liter Kunstblut und noch mehr Herzblut. Das Budget war verhältnismässig klein, trotzdem wollte man einen amtlichen, hochwertigen Film abliefern, so der Ansporn. Als Hauptdarsteller konnte man Kristina Klebe und Rudolf Martin gewinnen, die neben Kinoproduktionen in US-Serien wie CSI:Miami, Criminal Minds, 24 oder Law & Order zu sehen waren.

Der Trailer zum Film, der am 9. Januar seine Deutschlandpremiere feierte:

Produzentin Sylvia Günthner erzählt Stadtkind im Kurzinterview mehr Hintergründe über „Bela Kiss: Prologue“.

Wie kam es zu der Idee des Filmes, beziehungsweise wie seid ihr überhaupt auf die Geschichte von Bela Kiss gestoßen?
Mein Kollege Lucien Förstner (Regie, Drehbuch) recherchierte für ein anderes Projekt und stieß dabei in der "Enzyklopädie der Serienmörder" auf Bela Kiss. Dieser Mann ist vor allem in Ungarn richtig bekannt, hier in Deutschland eher nicht.

Wie seid ihr an die Umsetzung rangegangen?
Für uns war immer wichtig, einen internationalen Film zu drehen. Also war für uns zunächst die Frage, wie können wir drehen, wie schaffen wir das umzusetzen.

Der Trailer sieht ziemlich amtlich aus - was für ein Budget stand euch zur Verfügung?
Ein sehr kleines Budget für einen Kinofilm, selbst für deutsche Verhältnisse.

Wie unterscheidet sich das Genre Horror von anderen?

Es unterscheidet sich gerade hier in Deutschland dadurch, dass Horror vor allem bei den Kritikern ein sehr unbeliebtes Genre ist. In Bezug auf die Zuschauer unterscheidet es sich, dass diese gerade im Horror-Genre kleinere Produktionen akzeptieren, was in anderen Genres weniger der Fall ist.

Wie überzeugt man Schauspieler von so einem Projekt?
In unserem Fall hatten wir das Glück, dass unser Casting Director Eric unsere Hauptdarstellerin Kristina Klebe auf dem "Weekend of Horrors" persönlich treffen und von dem Projekt überzeugen konnte. Sobald ein großer Darsteller mitmacht, ist es dann auch einfach, weitere zu überzeugen, ebenfalls ihr Go zu geben. Eine große Überzeugungshilfe waren auch unsere vorab gedrehten Szenen, die wir zum Test vier Monate vor Dreh schon einmal geschossen haben.

Wer schwer ist es eigentlich für Neulinge, einen Film in die Kinos zu bringen?
Einen Film in die Kinos zu bringen ist wirklich nicht leicht. Man muss ein überzeugendes und schlüssiges Konzept, gepaart mit einem guten Film, liefern und jede Menge Überzeugungskraft. Der Markt ist aktuell voll mit Filmen, ja fast überschwemmt, da ist es sehr schwer sich durchzusetzen. Man muss einen Verleih finden, der vom Film überzeugt ist. Denn ein Kinorelease ist keine günstige Angelegenheit.

Wie kann man den Zusatz Prologue im Titel verstehen? Wird die Geschichte fortgeführt?

"Bela Kiss: Prologue" stellt den Beginn einer weitaus größeren Geschichte dar.

Informationen zum Film im Internet: www.bela-kiss.com