Ein kleines Ensemble des Daimler Sinfonieorchesters Stuttgart hat im Spitalhof in Weil der Stadt ein Benefizkonzert gegeben. Die Einnahmen kommen dem Behindertenheim „Unamonos“ in Peru zugute.

Weil der Stadt - Nach langer Zeit der kulturellen Abstinenz begann am vergangenen Sonntagabend wieder das kulturelle Leben in Weil der Stadt. Im Spitalhof konzertiere das Daimler-Blasorchester, ein kleiner Teil des weitaus größeren Daimler-Sinfonieorchesters Stuttgart im Spitalhof. Die Einnahmen dieses Benefizkonzerts gehen zugunsten der Weil der Städter Stiftung „Unamonos“, die schon seit 40 Jahren ein gleichnamiges Behindertenheim in der Stadt Arequipa im Süden Perus unterstützt.

 

25 Bläser werden von Matthias Bauer dirigiert

Das Daimler-Sinfonieorchester, aus dem sich das Blasorchester rekrutiert, ist aus dem vor mehr als 40 Jahren gegründeten Daimler-Benz-Kammerorchester hervorgegangen. In verschiedenen Formationen traten die 25 Bläser- und Bläserinnen sehr professionell auf, angeführt von ihrem bewährten Profidirigenten Matthias Bauer, der das Sinfonieorchester seit 1997 leitet. In Weil der Stadt dirigierte er die diversen Gruppenbesetzungen engagiert und begeisterungsfähig. Gleich mit einer modernen Suite namens „Six Dances“ von Tylman Susato begann das Konzert, gespielt vom großen Blechbläserensemble. Schon mit diesem souverän vorgetragenen Stück wurden die fast 200 Besucherinnen und Besucher auf einen musikalisch spannenden und abwechslungsreichen Abend eingestimmt.

Sommerliche Serenaden passend zur lauen Abendstimmung

Danach folgte mit der großen Holzbläserbesetzung eine zur sommerlichen Abendstimmung passende Serenade für 13 Bläser, op.7 von Richard Strauss, der dieses Stück bereits als Siebenjähriger komponiert haben soll. Hier kamen besonders die einzelnen Holzblasinstrumente wie Oboe, Fagott, Klarinette oder Flöten exzellent zum Ausdruck. Das nächste Stück, wiederum vom großen Blechbläserensemble gespielt und vom zeitgenössischen Kompositen, Chris Hazell, verfasst, hieß „The tree cats“. Das „tierische“ Thema ist musikalisch sehr stimmig umgesetzet. Wie Katzen eben sind – mal launisch, mal anschmiegsam, mal verstohlen oder frech – so war auch die meisterhaft vorgetragene Musik. Weitere Programmhöhepunkte waren die fünf Sätze aus Carl Orff‘s „Carmina Burana“, arrangiert für zehn Holzbläser, sowie der vierte Satz aus Joachim Raffs Sinfonietta für zehn Bläser, op.188.

Das Publikum genoss diese Serenade bei einem wunderbaren Abendhimmel sichtlich und bedachte das Ensemble mit großem Beifall. Anschließend richtete der Stiftungsratsvorsitzende Hans Dieter Scheerer seinen Dank an Orchester und Publikum.

Zum festlichen Ausklang spielte das Orchester dann noch beschwingt als Zugabe den 1. Satz, Allegro, aus Antonio Vivaldis Concerto in B-Dur. (red)