Der Fellbacher Vorweihnachtsrock kann am Samstag selbst durch ein kaputtes Mischpult nicht gestoppt werden. Der Erlös kommt der Aktion 6666 unserer Zeitung und dem Freundeskreis für Flüchtlinge zugute.

Fellbach - Wenn – wie am Samstag – die Freunde des gepflegten Rocks mit glücklichen Gesichtern vor der Bühne tanzen, ist alle Mühe und Arbeit vergessen. Zum achten Mal hatte das Organisatorenteam um Tina Matzen, der Vorsitzenden des Kunstvereins Fellbach, Sabine Sorg und Martin Storz, das schier Unmögliche möglich gemacht und neun Bands, die ohne Gage spielen, in rund sechs Stunden für eine große Benefizveranstaltung zusammengebracht. Der Erlös des Vorweihnachtsrocks kommt in diesem Jahr wieder der Aktion 6666 unserer Zeitung und dem Freundeskreis für Flüchtlinge in Fellbach zugute, mit der Menschen aus der Nachbarschaft, die in Not sind, geholfen wird. Und nicht nur die Eintrittsgelder füllten das Konto der Hilfe auf, die achtjährige Anna Hofelich streckte jedem Besucher keck das Spendenkässchen entgegen.

 

Unzählige Treffen sind nötig, bis feststeht, wer und wann spielt

„Es ist immer schön hier“, sagte Renate Lenk-Wersch. Die Schmidenerin war mit ihrem Mann Hans-Ulrich Wersch gekommen, der den Vorweihnachtsrock schon deshalb schätzt, weil „für jeden Musikgeschmack etwas dabei ist“. Wie viel Arbeit dahinter steckt, bis eine solche Großveranstaltung über die Bühne geht, sehen die Besucher indes nicht. Im Sommer, wenn alle anderen noch im Freibad oder Garten das schöne Wetter genießen, beginnt für die Helfer schon die Vorweihnachtszeit. Unzählige Treffen sind nötig, bis feststeht, wer und wann spielt. „Wir haben immer noch mehr Anfragen, als wir in einen Vorweihnachtsrock hineinpressen können“, sagt Martin Storz. Bis feststeht, welche Bands spielen, muss Frank Sieber die Homepage ständig auf den neuesten Stand bringen – und gleich nach dem Fest mit seinen aktuellen Bildern von der Party füttern. Sponsoren müssen gesucht und die technische Ausrüstung, und die Heizpilze organisiert werden.

Zum Glück haben die ehrenamtlichen Veranstalter mit dem Verein der Gartenfreunde und Josef Nokaj, dem Wirt des „Wirthshauses zum Kuckuck“, seit Jahren verlässliche Partner an ihrer Seite. In den Wochen vor dem Musikfest kommen die Organisatoren kaum zum Durchatmen, und sind froh, wenn sie, wie beim Zeltaufstellen, Hilfe vom Freundeskreis für Flüchtlinge und dem Team des Kunstvereins bekommen. Die Dekoration – in diesem Jahr stand sogar ein geschmückter Baum im von Joachim Kurrle gesponserten Zelt – und die Sandschicht auf dem Boden, die Gras und Schuhe schont, müssen auch noch an- und aufgebracht werden. „Es bleibt spannend bis zum Schluss, erst wenn der erste Ton erklingt, ist alles gut“, sagte Sabine Sorg.

Der Ausfall der Hundeführer vom Schäferhundeverein Fellbach, konnte aufgefangen werden

Obwohl die erfahrenen Macher an alles denken, Überraschungen gibt es immer. Dieses Mal versagte kurz vor dem Start das Mischpult. Zum Glück sind die Techniker Stephan Gerber, Philipp Kercher und Stefan Ulshöfer, der schon beim allerersten Vorweihnachtsrock 2009 am Mischpult stand, gut vernetzt. Ein paar Anrufe und schon stand Ersatz da. Auch der krankheitsbedingte Ausfall der Hundeführer vom Schäferhundeverein Fellbach, die stets die Nachtwache übernehmen, konnte aufgefangen werden. „Ich habe bei Julian Deifel, dem Vorsitzenden des BC Schlössles angerufen. Die haben spontan übernommen. Dafür bekommt der Förderverein fürs evangelische Waldschlössle eine Entschädigung von uns“,, sagte Tina Matzen.

Es war ein rundum gelungener Abend mit gut 300 zahlenden Gästen. Wie viel Geld für die gute Sache herausspringt, steht noch nicht fest. „Ich hoffe, wir schaffen es wieder auf eine fünfstellige Summe“, sagte die Kunstvereins-Vorsitzende.