Das „Kleine Weihnachtskonzert“ im Fellbacher Haus der Rosen sprengt am Sonntag alle Rekorde – dank toller Bands, guter Stimmung und spendabler Gäste rechnet Organisator Ingo Sibert mit einer unerwartet hohe Spendensumme für die Aktion 6666.

Fellbach - Immer wenn ein großzügiger Gast den Geldbeutel geöffnet und einen 50-Euro-Schein in die Spendenbox gesteckt hat, schlägt die große Stunde des kleinen Glöckchens. Wie oft Ingo Sibert am Sonntag gebimmelt hat, um auf die Gabe für den guten Zweck auch gebührend hinzweisen, vermag der Organisator des „Kleinen Weihnachtskonzerts“ im Haus der Rosen nicht zu sagen.

 

12 000 Euro hatten Sponsoren bereits im Vorfeld gegeben

Die Bude war voll, und die Besucher waren zwei Tage vor Heiligabend spendabel. „Ein erster Überblick hat ergeben, dass wir die Marke von 20 000 Euro geknackt haben“, sagt Ingo Sibert nach dem Kassensturz am Tag danach. 12 000 Euro hatten Sponsoren bereits im Vorfeld gegeben, und noch einmal fast so viel, schätzt Ingo Sibert, ist am Konzertabend zusammen gekommen. Über das Geld freuen sich Fellbacher in Not, denn die gesamte Summe fließt in die Aktion 6666 unserer Zeitung. Es weihnachtete sehr. Nicht nur, dass die Glöckchen süß erklangen, auch ein anderes bekanntes Weihnachtslied hatten sich die Fellbacher, und nicht nur die, zu Herzen genommen: „Ihr Kinderlein kommet“. Bereits kurz nach Beginn waren alle Parkplätze auf dem großzügigen Gelände an der Stuttgarter Straße besetzt, das der Rosengärtner Peter Schwarzkopf nunmehr schon zum vierten Mal fürs „Kleine Weihnachtskonzert“ zur Verfügung stellte.

Ingo Sibert ging immer wieder mit roter Nikolausmütze und Spendenbox auf Sammeltour

Im großen Saal mit den dekorativen Kronleuchtern gab es kaum einen Stehplatz mehr. Selbst die Tischen im benachbarten Gewächshaus waren belegt. „Es ist der Wahnsinn. Die Gäste haben uns leer gegessen und fast leer getrunken“, berichtete Ingo Sibert, der von Sohn Florian bei der Organisation und am Konzerttag von Familie, Freunden und Bekannten, insgesamt einem 15-köpfigen Team unterstützt wurde. Das „Kleine Weihnachtskonzert“ war nicht nur ein perfekter Auftakt für die Festtage mit der Familie, sondern auch ein guter Anlass, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und dabei Fellbachern, denen es nicht so gut geht, Freude zu bereiten. Ingo Sibert ging immer wieder mit roter Nikolausmütze und Spendenbox auf Sammeltour, während Moderator Uwe Scholz souverän durch den Abend führte – und erfolgreich an die Besucher appellierte, für Mitbürger in Not nicht nur die Herzen, sondern auch die Geldbeutel zu öffnen.

Die stimmgewaltige Sängerin Emily Wöhrle und ihre Mitmusiker sind seit vier Jahren gemeinsam unterwegs

Auf und vor der Bühne stieg derweil die fröhliche Weihnachtsparty. Dem Publikum, das zwischen 17 und 70 Jahre alt war und so bunt wie die Rosen, die im Gewächshaus nebenan blühen, wurde musikalische Vielfalt bei freiem Eintritt geboten. Die Newcomer-Band Scatterbrains, die aus der Fellbacher Popmusic-School von Constanze Bolliger hervorgegangen sind, eröffnete den musikalischen Reigen der vier Formationen, die ohne Gage für den guten Zweck auftraten. Die stimmgewaltige Sängerin Emily Wöhrle und ihre Mitmusiker sind seit vier Jahren gemeinsam unterwegs und rockten zum Auftakt die Bühne im Haus der Rosen. Der junge Songwriter und Wahl-Fellbacher Toni Mogens hat durch mehrere Preise und seine erste Deutschland-Tour in diesem Jahr auf sich aufmerksam gemacht und wurde gefeiert. „Solange wir solchen Nachwuchs haben, ist mir um die deutsche Musikszene nicht bange“, erklärte Ingo Sibert. Seine Band Time4music brachte als Weihnachtsüberraschung stimmgewaltige Verstärkung mit. Cherry Gehring von der Band Pur war der Special Guest des Abends. Nachdem auch Timewarp die Masse zum Tanzen gebracht hatte, versammelten sich alle Musiker zum großen Finale. Das sei ein Gänsehautmoment gewesen, sagte Ingo Sibert. „Als alle auf der Bühne und unten „Feliz Navidad“ und „Halleluja“ gesungen haben, sind mir die Haare gestanden.“ Und es war der perfekte Schluss für das „Das kleine Weihnachtskonzert“, das wieder viel Gutes getan hat.