Die „Spiegel“-Marke „Bento“ wird nach fünf Jahren wieder eingestellt. Dafür soll ein neues Produkt auf den Mark kommen, das ebenfalls ein jüngeres Publikum ansprechen soll.

Hamburg - Nach fünf Jahren wird die „Spiegel“-Marke „Bento“ für jüngere Leute in diesem Herbst eingestellt und durch ein neues Angebot abgelöst. Arbeitstitel ist „Spiegel Start“ für die Zielgruppe der unter 30-Jährigen, wie das Hamburger Verlagshaus am Mittwoch mitteilte. „Bento“ war im Herbst 2015 als eigenständiges Nachrichtenportal für 18- bis 30-Jährige gestartet und ist auch in sozialen Medien aktiv.

 

Nach Verlagsangaben geriet die Marke als eigenständiges und rein werbefinanziertes Angebot - „verstärkt durch die Erlösverluste in der Coronakrise – nachhaltig in die Verlustzone“. Von der „Bento“-Auflösung seien 16 Redakteurinnen und Redakteuren betroffen. „Spiegel Start“ soll mit fünf Arbeitsplätzen starten. Der Verlag betonte: „Betriebsbedingte Kündigungen will die Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat möglichst vermeiden.“

Geld für Spiegel+

Mit der „Bento“-Einstellung will der „Spiegel“ zugleich seinen Markenkern stärken auch mit dem Ziel, mehr Leser unter 30 Jahren für Abos beim digitalen Bezahlangebot Spiegel+ zu gewinnen, wie es weiter hieß.

„Spiegel“-Chefredakteurin Barbara Hans betonte, Analysen zeigten, dass sich die Zielgruppe vom „Spiegel“ Orientierung zu Fragen rund um Studium und Jobeinstieg wünsche. „Ein darauf zugeschnittenes Angebot werden wir nun entwickeln – mit „Spiegel Start“.“ Der Leiter der Produktentwicklung, Stefan Ottlitz, betonte, dass die wirtschaftlichen Aussichten für „Bento“ trotz erster guter Jahre nicht mehr gut seien.