Am Samstag wird das letzte Kapitel einer scheinbar unendlichen Geschichte geschrieben. Der Berliner Flughafen BER öffnet seine Pforten. Doch es gibt Proteste zum Start.

Berlin - Als Pinguine verkleidet haben Dutzende von Klimaaktivisten am Samstagvormittag gegen die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER protestiert. Die Mitglieder der Gruppe «Am Boden bleiben», die sich für weniger Flugverkehr engagiert, zogen vom Willy-Brandt-Platz bis zum Eingang des neuen Terminal 1 und skandierten «Was wollen wir? Klimagerechtigkeit! Wann wollen wir sie? Jetzt!» Es gehe darum, ein Zeichen gegen die Luftfahrtindustrie zu setzen, erklärte ein Mitglied der Gruppe.

 

Direkt vor dem Eingang bildeten sie mit großen, würfelförmigen Luftballons die Buchstabenreihe «#NO BER». Zeitgleich blockierte eine zweite Gruppe ein Stockwerk tiefer im Terminal 1 die Treppen. Mehrere Dutzend als Pinguine verkleidete Mitglieder legten oder setzten sich dort auf den Boden. Andere gruppierten sich um sie herum und hielten Transparente hoch, auf denen unter anderem zu lesen war: «Coole Vögel bleiben am Boden».

Das sind die Kritikpunkte

Insgesamt seien an den Aktionen rund 250 Menschen beteiligt gewesen, sagte Lena Tucnak, eine der Sprecherinnen der Gruppe. «Unser Ziel ist, den Flughafen lahmzulegen und die Eröffnung massiv zu stören.» Es könne nicht sein, dass in Zeiten der Klimakrise ein neuer Riesenflughafen eröffnet werde.

«Am Boden bleiben» fordert, den Flugverkehrs insgesamt deutlich zu verringern. «Wir sind dafür, Inlandsflüge einzustellen und Regionalflughäfen zu schließen», sagte Tucnak. Nötig sei eine gesellschaftliche Diskussion darüber, welche Flüge noch nötig seien und welche nicht.

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Auch andere Gruppen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion hatten Protestaktionen angekündigt. Unter anderem ist eine Fahrraddemo vom Platz der Luftbrücke zum BER gestartet und ein Demonstrationszug vom alten Flughafen Schönefeld mit dem gleichen Ziel. Sie sollten am frühen Nachmittag am neuen Hauptstadtflughafen eintreffen.