Der jüngste Kandidat hat sich durchgesetzt: Maximilian Friedrich aus Auenwald wird der neue Bürgermeister in Berglen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Berglen - Der jüngste Kandidat hat sich mit einer klaren Mehrheit durchgesetzt. Mit 62,5 Prozent der Stimmen ist Maximilian Friedrich aus Auenwald gestern zum neuen Bürgermeister von Berglen gewählt worden. Der 25-Jährige tritt damit im September die Nachfolge des 32 Jahre älteren Wolfgang Schille an, der nach 16 Jahren Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Rathauschef in der 6000-Einwohner-Gemeinde zur Verfügung stand.

 

Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen war Friedrich mit lediglich zwölf Stimmen an einer kleinen Sensation vorbeigeschrammt. Damals hatte er noch vier Konkurrenten, doch sowohl der unlängst in Erdmannhausen (Kreis Ludwigsburg) knapp abgewählte Schultes Lutz Schwaigert als auch der Winnender Unternehmensberater Matthias Kremer zogen ihre Kandidatur nach enttäuschenden Ergebnissen für den zweiten Urnengang zurück.

Der einzig im Wahlrennen verbliebenen derzeitigen Ortsvorsteherin von Rudersberg-Schlechtbach, Katja Müller, gelang es offenkundig aber nicht, das Potenzial der Aussteiger abzuschöpfen. Die 39-jährige Diplom-Verwaltungswirtin legte gegenüber ihren 25,5 Prozentpunkten aus dem ersten Wahlgang zwar um einiges zu, musste sich am Ende aber mit 37,4 Prozent oder 632 Stimmen weniger als Friedrich deutlich geschlagen geben.

Würde er heute sein Amt antreten, wäre Friedrich der jüngste Bürgermeister Deutschlands. Indirekt hat er bereits Erfahrungen als Schultes sammeln können – sein Vater Peter E. Friedrich war zwei Amtsperioden lang der Rathauschef in seiner Heimatgemeinde Auenwald. Er habe das alles als Kind erlebt, sagte der Junior bereits vor der Wahl, er wisse, was da auf ihn zukomme. Mit dem „schönen Ergebnis“ hat er trotzdem nicht gerechnet. „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das schon durch war“, sagte er auf Anfrage.

Nun will der Diplom-Verwaltungswirt erst einmal zusammen mit seiner Partnerin ein verlängertes Wochenende in den Urlaub gehen, bevor er sich dann mit dem Amtsinhaber in Berglen in Verbindung setzen und nach einem Wohnsitz in seiner neuen Heimatgemeinde suchen werde.

Nach Friedrichs Wahlsieg muss die Gemeinde Althütte sich nach einem neuen stellvertretenden Kämmerer umsehen, obendrein wird nun im Gemeinderat von Auenwald ein Stuhl frei. Friedrich, der ohne Parteibuch als Fraktionsvorsitzender für die SPD im Ortsparlament sitzt, will seine Ehrenämter niederlegen, um sich ganz auf seine neue Aufgabe, die er ja ganz grob schon kennt, konzentrieren zu können.