Nach einem tödlichen Alpinunfall am Freitag im Bezirk Innsbruck in Österreich hatten Rettungskräfte einen weiteren Toten entdeckt. Jetzt steht fest: Bei dem Opfer handelt es sich um einen Theologen aus Stuttgart.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Der Tod zweier Bergwanderer im Zillertal bei Innsbruck hat auch große Betroffenheit in Stuttgart ausgelöst: Bei einem der Toten handelt es sich um den Pfarrvikar und langjährigen Präses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Emil Benk. Der 57-Jährige war auf einer Bergwanderung in Richtung Venedig in 2400 Meter Höhe auf einem abschüssigen Bachbett abgestürzt. Der tödliche Alpinunfall dürfte sich bereits am 21. August abgespielt haben – wurde allerdings erst drei Tage später am vergangenen Freitag entdeckt, weil zufällig an derselben Stelle ein ebenfalls 57-jähriger Bergwanderer aus Hessen tödlich verunglückte.

 

Nach den Ermittlungen der österreichischen Behörden dürfte der 57-Jährige, der bereits seit dem 13. August auf dem Weitwanderweg unterwegs war, auf einem nassen Stein im felsdurchsetzten Oberschrammerbach bei Finkenberg ausgerutscht und 150 Meter tief gestürzt sein. Unklar ist, warum der Stuttgarter, der allein unterwegs war, zunächst nicht vermisst wurde. Üblicherweise gibt es Dokumentationen in den Hüttenbüchern, die etwas über das nächste Etappenziel verraten.

Trauer gibt es besonders in der katholischen Kirchengemeinde Stuttgart-Nordstern. Dort war Benk Pfarrvikar. Der Priester war ein erfahrener Bergwanderer, hatte für die KAB Pilger- und Wandergruppen geleitet. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist „schockiert“ von der Nachricht des Unglücks. Man habe einen Seelsorger verloren, „dem es in seiner bescheidenen Art gelungen ist, Menschen auf einfache Weise anzusprechen und zu ermutigen“.