Der Berkheimer See ist wieder da: abgedichtet, runderneuert und frisch bepflanzt. 2015 wurde entdeckt, dass die Teichanlage Wasser verliert. Daraufhin hat sich der Bürgerausschuss für die Sanierung des Stadtteil-Wahrzeichens stark gemacht.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Esslingen - Nun ist er ganz dicht: Der Berkheimer See wurde am Mittwoch der Öffentlichkeit übergeben. Im Vorfeld war zwar von einem Presse-Organ darüber gerätselt worden, auf welche Weise man am besten einen ganzen See übergibt, aber nun ist es raus: in einer Dichtungsfolie und einer Einfassung aus Sumpfschwertlilien und Silberlinden.

 

„Er ist wunderschön anzusehen“, so beurteilte denn auch der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger bei der Einweihung die Arbeit des Grünflächenamtes. Der See in Esslingen-Berkheim ist ein ehemaliger Feuerlöschteich und gilt neben der Michaelskirche als eines der Wahrzeichen des Ortsteils. In den 70er-Jahren war er zu einer Erholungsanlage umgestaltet worden mit Bäumen, einem Spazierweg und Bänken. Gerade aber die Bäume hatten dem See geschadet. Das Wurzelwerk hatte die Umfassungsmauer gesprengt und die Teichfolie durchlöchert. So verlor der See immer mehr Wasser, bis die Sanierung schließlich nicht mehr zu vermeiden war.

Statt Karpfen schwimmen nun Moderlieschen und Bitterlinge im See

Der Berkheimer Bürgerausschuss hatte sich für eine Sanierung ausgesprochen und der Gemeinderat auch. Rund 250 000 Euro wurden im Jahr 2017 für den See in den Haushalt eingestellt. Zunächst rückten die ehrenamtlichen Helfer des Esslinger Fischereivereins an, um den See fachgerecht leerzufischen. Dann wurde der Schlamm abgebaggert und das Seeufer neu gezogen, weg von den zerstörerischen Bäumen.

Der neue See erfüllt nun auch eine ökologische Funktion. Er hat jetzt eine große Zone mit flachem Wasser, in der seltene Teichblumen angepflanzt werden. Hier haben die Fachleute der Hochschule Nürtingen-Geislingen die Stadtgärtner beraten. Um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten, schwimmen künftig eher kleine Fische in dem Teich. Moderlieschen und Bitterlinge werden das Wasser bevölkern, statt der bisher dort lebenden Karpfen.