Berlin Kleiner Eisbär darf das erste Mal nach draußen

Ein tapsiges Eisbärenjunges und seine liebevolle Mutter - diesem Anblick kann sich im Berliner Tierpark gerade niemand entziehen. Ab Samstag können auch Besucher dahinschmelzen.
Berlin - Hoppel, tappel, padauz: Berlins niedliches Eisbärchen hat im Tierpark seinen ersten öffentlichen Auftritt mit Bravour gemeistert. Dicht an der Seite von Mutter Tonja klettert das dreieinhalb Monate alte Jungtier am Freitagvormittag auf den Felsen der Außenanlage herum. Dann wagt es sich auch mutig ins Wasser und paddelt im flachen Beckenbereich. Doch alles Neue erfordert Übung - und so landet das Eisbär-Mädchen so manches Mal auf der Nase. Nach seinem Auftritt vor der Presse ist das Jungtier ab Samstag für Besucher zu sehen.
Im Tierpark im Osten der Stadt ist das Entzücken groß - und auch die Erleichterun. Zweimal schon hat Tonja ihre Jungen verloren. Nun hat ihr Nachwuchs die riskanten ersten Monate überlebt - ohne Eingreifen von Pflegern oder Tierärzten. „Wir wollten keinen zweiten Knut, keine Handaufzucht“, betont Tierpark-Direktor Andreas Knieriem. „Das hier ist eine andere Geschichte.“
Im April bekommt der Nachwuchs einen Namen
Und was für eine. Das Verhalten der beiden Eisbären wirkt so natürlich, dass Zuschauer die künstliche Zoo-Atmosphäre fast vergessen können. Das Jungtier folgt seiner Mutter wie in freier Wildbahn: Sie lockt, es antwortet. Es hat Angst, sie beruhigt. Die neun Jahre alte Eisbärin lässt ihre Kleine keine Sekunde aus den Augen. Sie säugt das freche und verspielte schneeweiße Knäuel und leckt ihr Junges liebevoll ab. Danach kugelt der Mini-Eisbär vor Vergnügen herum.
Dann verschwinden Mutter und Tochter für eine Pause in ihrer Höhle - vier mächtige neben vier tapsigen Tatzen. Vorbei ist der Auftritt. „Die Eisbären bringen alles mit“, sagt Knieriem. „Die Jungen können von Natur aus klettern und schwimmen. Aber ohne Mutter geht es nicht.“ Für Knieriem sind die beiden Tiere auch Botschafter für ihre Art, die in der Natur bedroht ist.
„Kleine Maus“, sagt Tierpflegerin Barbara Lechert zum Eisbärchen. Das rutscht ihr so raus, weil es so niedlich ist. Aber natürlich weiß sie, dass Eisbären die größten Landraubtiere der Erde sind. Schon das Junge hat mit geschätzt 15 Kilo Gewicht Krallen und Zähne, die Menschen gefährlich werden. Streicheln? Undenkbar. Auch Futter wird den Eisbären nur gebracht, wenn ein Sicherheitsgitter heruntergelassen ist. Allein Tonja vertilgt nach der Winterpause kiloweise Fisch im Wert von 200 Euro am Tag. Daneben liebt sie Suppe - aber bitte mit Rindfleisch.
Bären-Kurator Florian Sicks fällt ein Stein vom Herzen, dass jetzt alles so gut läuft. Eisbären werden sehr unreif geboren, so winzig wie Meerschweinchen, taub und blind. Auch in freier Natur überlebt nur die Hälfte der Jungen. Seine beiden intelligenten Schützlinge sind aber höchst agil.
Sicks hat schon ein Konzept, wie er Mutter und Tochter beschäftigen will, um ihren Jagdtrieb zu befriedigen. „Wir können keine lebendigen Tiere verfüttern, das verbietet der Tierschutz“, sagt er. Für Tonja und ihr Junges, das im April einen Namen bekommen soll, hat der Biologe nun erst einmal Wasserbälle bestellt.
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