Zwei Männer machen 2016 mutmaßlich ein illegales Rennen auf dem Berliner Kurfürstendamm. Ein Unbeteiligter kommt dabei ums Leben. Nun hat die Staatsanwaltschaft erneut auf lebenslange Haft wegen Mordes plädiert.

Berlin - Im Prozess um ein tödliches Autorennen auf dem Berliner Kurfürstendamm hat die Staatsanwaltschaft für die beiden Angeklagten auf lebenslange Haft wegen Mordes plädiert. Sie forderte zudem eine Führerscheinsperre sowie ein lebenslanges Fahrverbot für Marvin N. und Hamed H., wie eine Sprecherin des Berliner Landgerichts am Donnerstag sagte.

 

Den beiden Männern wird zur Last gelegt, im Februar 2016 bei einem illegalen Rennen über mehrere rote Ampeln gerast zu sein. Bei der nächtlichen Fahrt, bei der sie auf bis zu 170 Stundenkilometer beschleunigten, erfasste einer der beiden an einer Kreuzung den Wagen eines 69-Jährigen. Der Mann starb noch am Unfallort. Am Dienstag hatte N. vor Gericht ausgesagt und Reue gezeigt: Er habe sich „völlig selbst überschätzt“, sagte der 27-Jährige. „Ich dachte, da kommt schon keiner.“ Damals habe er sich sehr über sein Auto definiert und darauf verlassen, dass keiner zu Schaden kommen werde.

Es war das erste Mal, dass einer der Angeklagten aussagte. Bereits im Februar 2017 waren N. und H. wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es war das bundesweit erste Mordurteil in einem derartigen Fall fand entsprechend große Beachtung. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil allerdings im Frühjahr 2018 wieder auf. Er betrachtete den bedingten Tötungsvorsatz, der Grundlage des Mordurteils war, als nicht ausreichend belegt. Seit dem vergangenen Jahr wird der Fall nun komplett neu verhandelt. Das Urteil wird noch im März erwartet.