Am Berliner Platz treffen Autos, Fußgänger, U-Bahnen, Busse und Radfahrer aufeinander. Das kann zu einem gefährlichen Durcheinander führen. Nun soll der Knotenpunkt für eine Million Euro sicherer gemacht werden.

Stuttgart - Die nächste Großbaustelle in der Stadt entsteht in den nächsten Tagen am Berliner Platz. Bis Weihnachten sollen an diesem am stärksten vom Stadtbahnverkehr genutzten Verkehrsknoten drei neue Z-Übergänge gebaut werden. Außerdem gibt es eine neue Bushaltestelle und weitere Radwege. Die Kosten für den von den SSB und dem Tiefbauamt geplanten Umbau betragen eine Million Euro.

 

„Für Fußgänger, vor allem für Kinder und Behinderte, ist diese große Kreuzung sehr unübersichtlich“, sagte SSB-Planungschef Volker Christiani am Mittwoch bei einem Termin vor Ort. Das liege auch daran, dass vom Rotebühlplatz kommende Stadtbahnlinien ( U 2, U 4, U 14) am Berliner Platz in drei verschiedene Richtungen abbiegen würden. Mit den geplanten Umbauten wolle man vor allem mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer schaffen. „Aber auch die Autofahrer profitieren später von der übersichtlicheren Kreuzung“, ergänzte Klaus Zanker vom Tiefbauamt. Der Zeitplan an diesem sensiblen Verkehrsknoten sei sehr ehrgeizig. „Wir hoffen aber trotzdem, alles bis Mitte Dezember fertigstellen zu können.“ Ortskundige Autofahrer sollten die Großbaustelle auf anderen Wegen umfahren. Die Bauarbeiten starten mit der Umgestaltung der Bushaltestelle an der Grünanlage an der Seidenstraße. Die Haltebucht wird um etwa einen Meter in den Bereich der ehemaligen Wendeschleife der alten Straßenbahn verschoben. „Während der etwa sechs Wochen dauernden Arbeiten wird die Haltestelle der Buslinie 41 in die Silcherstraße verlegt“, informierte SSB-Bauleiter Marco Saturno.

Die Situation kann nicht länger hingenommen werden

Die drei neuen Z-Überwege liegen alle an der Schloßstraße. „Wir beginnen mit dem Umbau an der Ecke Seiden-/Schlossstraße in Richtung Westen vor dem Jubiläumsbrunnen“, erläuterte Saturno. Dafür müsse die rechte Fahrbahn etwas verschmälert werden, um mehr Platz für den neuen Z-Übergang zu gewinnen. Die beiden anderen Z-Übergänge werden anschließend auf der anderen Seite der Schlossstraße in der Nähe des Kultur- und Kongresszentrums angelegt. „Einer davon entsteht aus Sicherheitsgründen direkt an der Haltestelle Liederhalle“, erläutert Christiani. Die gegenwärtige Situation an dieser Stelle könne nicht länger hingenommen werden. „Dort überqueren viele Fußgänger die Fahrbahn zwischen den in diesem Kreuzungsbereich bei Rot haltenden Fahrzeugen.“

Eine ungewöhnliche Lösung

An der Fritz-Elsaß-Straße ist direkt an der Kreuzung aus Platzgründen kein Z-Überweg möglich. „Deshalb greifen wir hier zu einer für die Stadtbahn ungewöhnlichen Lösung“, sagt Saturno. „Dort gibt es künftig ein doppeltes rotes Signal“, um Fußgänger vor dem Überqueren der in der Mitte der Straße liegenden Gleise abzuhalten, wenn eine Stadtbahn kommt.“

Während der Bauzeit gestaltet die Stadt auch die über den Berliner Platz führende Hauptradroute  3 zwischen der Breitscheidstraße und Rotebühlplatz auf einer Länge von rund 500 Metern um. Um Platz für die Radler zu schaffen, führt aus der Seidenstraße nur noch eine Fahrspur in die Fritz-Elsaß-Straße.