Seit Tagen kursieren Gerüchte, dass das Fahrzeug des 39-jährigen Denis Cuspert in Syrien bei Luftschlägen auf IS-Stellungen getroffen worden sei. Jetzt hat die US-Behörde bestätigt, dass der frühere Berliner Rapper „Deso Dogg“ getötet worden ist.

Washington/Aleppo/Berlin - Der IS-Terrorist und frühere Berliner Rapper Denis Cuspert ist nach US-Angaben tot. Der 39-Jährige sei bei einem Luftangriff auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien umgekommen, sagte eine Pentagonsprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

 

Der Angriff sei am 16. Oktober nahe der IS-Hochburg Al-Rakka erfolgt. Von den Sicherheitsbehörden in Deutschland gab es am Freitag keine Bestätigung. Der Extremist war bereits mehrfach für tot erklärt worden.

Cuspert, der früher als Rapper "Deso Dogg" auftrat, hatte unter dem Namen Abu Talha al-Almani in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt aufgerufen und mit islamistischen Anschlägen gedroht. "Er bedrohte den Präsidenten der Vereinigten Staaten und deutsche Bürger öffentlich", sagte die Pentagonsprecherin. Cuspert soll damit beauftragt gewesen sein, Deutsche für den IS zu rekrutieren.

Bereits seit Tagen gab es Berichte, das Fahrzeug von Cuspert sei bei Luftschlägen in der Region von Tabkah unweit von Al-Rakka getroffen worden, der inoffiziellen Hauptstadt des IS. In sozialen Medien zirkulierten Bilder, die angeblich den Leichnam Cusperts zeigen.

Seit Anfang des Jahres auf US-Terrorliste

Die USA hatten den gebürtigen Berliner Anfang des Jahres auf ihre Terroristenliste gesetzt. Er galt damit für die USA als jemand, der einen terroristischen Akt begangen hat oder ein ernsthaftes Risiko für die nationale Sicherheit darstellt. Zudem stand er auf der Terrorliste der Vereinten Nationen.

Nach Erkenntnissen des Bundesamts für Verfassungsschutz und des Bundeskriminalamts sind seit Beginn der Kämpfe in Syrien im Jahr 2011 insgesamt mehr als 750 Islamisten aus Deutschland in das Krisengebiet ausgereist. Gerade in den vergangenen Monaten - mit dem Vormarsch der IS-Terrormiliz - beschleunigte sich die Entwicklung. Ende 2013 zählte der Verfassungsschutz noch etwa 240 Ausgereiste. Ende 2014 waren es schon mehr als 550.

Die Sicherheitsbehörden haben in 120 Fällen Hinweise, dass Islamisten aus Deutschland in Syrien oder im Irak ums Leben gekommen sind.

Ein Drittel der Ausgereisten ist inzwischen wieder in Deutschland. Mehr als 70 davon haben nach Einschätzung der Verfassungsschützer Kampferfahrung. Diese Rückkehrer gelten als besonders gefährlich.