Die 100. Ausgabe der Veranstaltung in Bernhausen muss erneut abgesagt werden. Schließlich soll das Jubiläum kein kleines Fest sein.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Filderstadt-Bernhausen - Die 99. Ausgabe des Bernhäuser Pferdemarktes war ein Glücksfall: Sie fand am ersten Märzwochenende 2020 statt, und konnte damit gerade so noch durchrutschen, ehe der erste Lockdown der Pandemie Großveranstaltungen wie diese unmöglich machte.

 

Das Jubiläum hat nun weniger Glück. Schon 2021 mussten die Stadtverwaltung Filderstadt, der Reit- und Fahrverein und der Förderverein zur Erhaltung des Bernhäuser Pferdemarktes die Veranstaltung absagen, und auch 2022 wird kein Festumzug durch den Bernhäuser Ortskern wandeln.

Das Jubiläum verdient ein besonderes Fest

„Schweren Herzens haben wir den Pferdemarkt abgesagt, aber bei den derzeitigen Coronazahlen ist das leider nicht möglich“, sagt Eva-Maria Jörg, die das Referat für Wirtschaft und Marketing leitet. Schließlich soll die 100. Ausgabe der Traditionsveranstaltung – die erste hatte am 1. März 1922 stattgefunden – ein ganz besonders schönes Fest werden, „um den Ortskern von Bernhausen und die Veranstaltung an sich zu stärken“, sagt Jörg. „Aber wir können derzeit keine Veranstaltung mit Jubiläumscharakter umsetzen.“

Zum Festprogramm gehört normalerweise die Prämierung von Pferden und Pferdegespannen, ein Schaulaufen in der Ortsmitte, ein Krämermarkt, Kutschfahrten, Ponyreiten und ein verkaufsoffener Sonntag, von „Bernhausen Aktiv“ organisiert. Ein Hygienekonzept sei kaum umsetzbar, sagt Jörg, und betont, dass der Pferdemarkt ja dazu da sein solle, Leute zusammenzubringen. „Beim Festumzug möchten wir Zuschauer haben, die das Angebot wahrnehmen. Da können wir Abstände nicht gewährleisten.“ Schließlich sei das Ziel, eine Groß- und keine Kleinveranstaltung auf die Beine zu stellen. Das Fest strahle in die ganze Region hinein.

Kontakte vermeiden statt Kontakte herstellen

Außerdem müssten auch zur Vorbereitung der Jubiläumsausgabe bereits viele Menschen aufeinander treffen. „Wir würden viele Kontakte herstellen – darauf sollten wir verzichten“, sagt Jörg.

Um das Jubiläumsfest besonders zu gestalten, soll auch der Freitag schon zum Festtag erklärt werden. Außerdem ist geplant, Kindergärten, Schulen und Musikvereine mit ins Boot zu holen und ein besonderes Programm mit Kindern zu gestalten. Was genau angedacht ist, möchte Eva-Maria Jörg nicht verraten, denn alles soll ja stattfinden – nur eben ein Jahr später. „Aufgeschoben ist nicht aufhoben“, betont sie. „Hoffentlich können wir im nächsten Jahr feiern.“