Stefan T. besucht seit zwei Wochen die Jungarbeiterklasse in Stuttgart. Er ist einer von 250 berufsschulpflichtigen Jugendlichen ohne Abschluss, ohne Ausbildungsplatz und ohne Förderung. Ein Mensch auf Orientierungssuche in einem Leben voller Brüche.

Stuttgart - Wenn es ein Dutzend Schüler sind, die einmal in der Woche am Donnerstag in der sogenannten Jungarbeiterklasse der Gewerblichen Schule für Holztechnik auftauchen, so ist das viel. Denn nicht alle, die dort auftauchen sollten, weil sie berufsschulpflichtig sind, tun das auch. Stefan T. schon. Allerdings erst seit zwei Wochen. Stylishe Frisur, blondierte Haare, die Seiten rasiert, der Scheitel akkurat – so modebewusst wie der 16-Jährige sind nicht alle, die diese Bildungsmaßnahme wahrnehmen. Wobei das Wort Jungarbeiterklasse in die Irre führt. Nicht nur bei Stefan T. Denn arbeiten im klassischen Sinn tut hier fast keiner. Gemeinsam ist dieser sehr heterogenen Gruppe nur, dass niemand von ihnen einen Ausbildungs- oder Schulplatz oder gar einen Schulabschluss hat, aber alle noch minderjährig und berufsschulpflichtig sind. Doch was treibt diese Jugendlichen?