Woche für Woche kommen neue Bücher auf den Markt. Wir stellen Ihnen die interessantesten Neuerscheinungen vor. Heute im Schnellcheck: Katja Oskamps Hommage an Ostberliner Plattenbau-Bewohner „Marzahn, mon amour“.

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)

Stuttgart - Die Kritiker zeigen sich begeistert von dem schmalen Roman über Bewohner einer Ostberliner Plattenbausiedlung und einer Schriftstellerin, die auf Fußpflegerin umsattelt und damit ganz glücklich ist. Doch was taugt „Marzahn, mon amour“, aktuell auf Platz 19 der „Spiegel“-Bestsellerliste wirklich? Der Bestseller-Tüv verrät es.

 

Der Inhalt

Autorin Mitte vierzig, sattelt um auf Fußpflegerin und erzählt von ihren Kunden in der Ostberliner Plattenbausiedlung Marzahn.

Die Autorin

Katja Oskamp, 1970 in Leipzig geboren und in Berlin aufgewachsen, studierte Theaterwissenschaft, schreibt Erzählungen und Romane, Theaterkritiken und Kolumnen.

Der Spannungsfaktor

Wer sich für das Leben schrulliger, charmanter, frecher, alter, kranker Menschen interessiert, langweilt sich nicht. .

Der Gesprächsfaktor

Die großen Gefühle der kleinen Leute.

Die Leseprobe

Während ich vor ihr kauerte und ihr die Füße wusch, erzählte sie von ihrem Mann, der Tag und Nacht am Sauerstoffgerät hing und die Wohnung nicht verlassen konnte. Ich guckte betreten, doch bevor ich etwas sgen konnte, machte Frau Janusch jene Ansage, an die ich mich fortan hielt: ,Keen Mitleid“.

Das Niveau

Die Ich-Erzählerin porträtiert Menschen, denen vom Schicksal oft übel mitgespielt wurde, mit Witz und Empathie.

Das passende Accessoire

Legosteine zum Plattenbauten-Bauen.

Das Buch ist genau das Richtige für

Leute, die den Film „Good Bye, Lenin!“ mochten und die sich nicht vor der Vorstellung „speckiger Füße“ und „verholzter Zehennägel“ ekeln.