„Häuser für alle“ ist der Titel der neuen Ausstellung in der ifa-Galerie am Charlottenplatz. Am Beispiel von Wohnungsbau in Mexiko werden Brücken geschlagen zur weltweit drängenden Frage, wie wir künftig wohnen wollen. Zur Eröffnung sind auch zwei bekannte Architektinnen nach Stuttgart gekommen.

S-Mitte - Nach zwei Tagen in der Stadt ist Fernanda Canales klar: „Es gibt zwei Stuttgarts – ein Stuttgart für Fußgänger und ein Stuttgart für den Verkehr.“ Und beide harmonieren nicht miteinander, im Gegenteil: „It is a violent contrast“ („es ist ein brutaler Kontrast“). Fernanda Canales, geboren 1974 in Mexiko-Stadt, ist eine über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannte, vielfach ausgezeichnete Architektin. Nach Stuttgart ist sie – wie ihre Kollegin Mariana Ordóñez Grajales – gekommen, um die neue Ausstellung in der ifa-Galerie am Charlottenplatz zu eröffnen. „Häuser für alle. Wohnungsbau in Mexiko“ ist in gewisser Weise der Beitrag des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) zur Frage „Wie wollen/sollen wir künftig Wohnen?“ – und zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus. Hannes Meyer, der das Bauhaus von 1928 bis 1930 leitete, emigrierte als Folge der Repressalien durch die Nationalsozialisten zunächst nach Moskau, bevor er 1939 als Direktor an das neu gegründete Institut für Städtebau und Planung nach Mexiko-Stadt berufen wurde und dort die Bauhaus-Ideen verbreitete. Die junge Architektinnen-Generation in Mexiko setzt sich intensiv mit der Frage künftiger Wohnformen auseinander. Mariana Ordóñez Grajales erforscht dafür mit dem Fotografen Onnis Luque „Den aktuellen Stand traditionellen Wohnens in Mexiko“ und ist überzeugt, dass ländliche Wohnformen ein Revival erleben werden, wie sie beim Besuch im Stadtbüro von Stuttgarter Zeitung und Nachrichten am Hans-im-Glück-Brunnen sagte. Fernanda Canales glaubt an Mischnutzungen von Wohnungen, Häusern, Siedlungen mit einem Mix aus Arbeiten, Schlafen, Geselligkeit und Privatheit. Projekte der beiden sind in der Ausstellung, die bis 23. Juni gezeigt wird, zu sehen. Am heutigen Freitag, 12. April, stellen sie in einem Architektengespräch von 16.30 bis 18 Uhr ihre Arbeiten persönlich vor (www.ifa.de). and