Der Verein aus Flacht bekommt den Zuschlag im Gemeinderat.

Rutesheim - In Mönsheim, Heimsheim und Öschelbronn sind sie bereits, von September dieses Jahres an auch in Weil der Stadt. Und vom neuen Kindergartenjahr 2020 zieht der Verein Naturkinder Flacht nun auch nach Rutesheim mit einem weiteren Waldkindergarten. So hat es der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Vorgestellt hatten sich dafür auch die Wurzelkinder des Waldkindergartens Leonberg, der seinen Standort im Stadtteil Silberberg hat, also ganz nah an Rutesheim.

 

„Das war eine Grundsatzentscheidung, mit welchem Träger wir weitermachen“, erklärt Rutesheims Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Vor zwei Jahren hatte der Rat noch anders entschieden. Jetzt können die Planungen vertieft werden. Fest steht bislang nur, dass es im neuen Waldkindergarten 20 Plätze für Kinder zwischen drei und sechs Jahren geben wird. „Es werden dort verlängerte Öffnungszeiten angeboten“, sagt die Bürgermeisterin. Das heißt sechs Stunden Betreuungszeit, in der Regel zwischen 7.30 und 13.30 Uhr.

 

Das ist bei den Waldkindergärten der Region üblich, da eine Ganztagsbetreuung eine andere Infrastruktur erfordert, wie etwa Schlafräume. Stattdessen gibt es ein mobiles Heim, meist der typische Bauwagen. Die meiste Zeit verbringen die Kleinen aber draußen an der frischen Luft. Auch der Toilettengang wird in der Regel draußen erledigt.

In diesem Fall übernimmt die Stadt Rutesheim einmalig 80 Prozent der Kosten für die Anschaffung von zwei Bauwagen mit Ausstattung, für das Beschäftigungsmaterial sowie für einen Waldgutachter. Im Haushalt sind dafür 140 000 Euro vorgesehen. Außerdem wird die Stadt 80 Prozent der laufenden Kosten übernehmen. Hier rechnet die Verwaltung mit etwa 160 000 Euro pro Jahr. Der größte Posten fällt dabei auf das Personal. „Weil es eine eingruppige Einrichtung ist und im Wald grundsätzlich immer drei Fachkräfte da sein müssen“, heißt es dazu in der Drucksache. Allerdings sind im Waldkindergarten die Gebäudekosten wesentlich geringer.

 

Wo die Einrichtung hinkommt, steht noch nicht fest. „Es gibt noch keinen definierten Standort, diesen werden wir in den nächsten Monaten mit dem Forst zusammen suchen“, sagt Evelyn Quaas, die Geschäftsführerin der Wichtel Waldkindergärten. Angedacht sind derzeit zwei Standorte: zwischen Rutesheim und Renningen sowie in der Nähe der Kraxl-Alm. „Wir müssen schauen, wo es da städtischen Grundbesitz gibt und was gut erreichbar ist für die Eltern. Wir wollen auch nicht, dass alle Kinder mit dem Auto gebracht werden müssen“, sagt Susanne Widmaier.