Verfolgt und gefördert, vertrieben und willkommen, verfemt und verwurzelt: Jüdisches Leben war in Esslingen schwierig und zwiespältig. Am Tag des offenen Denkmals sind Erinnerungsorte wie der Beutaufriedhof zugänglich.

Esslingen - Die Stille ist beklemmend. Seine Grabesruhe drückt diesen Ort wie eine bleischwere Decke. Das Schweigen und Verschweigen ummanteln das Gelände mit tiefer Sprachlosigkeit und erschweren die Suche nach Worten. Die Szenerie ist düster. Von den einst 100 Gräbern sind nur noch wenige erhalten. Die Inschriften sind verwittert – weggefegt vom eisernen Hauch der Zeit und der stählernen Faust menschlicher Barbarei. Die Toten haben ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen, ihre Namen sind unleserlich geworden.