In einem schlichten, bunt bemalten Holzsarg geht der am 20. November im Alter von 86 Jahren gestorbene Kabarettist Dieter Hildebrandt seinen letzten Weg. Am Montag haben sich Familie, Freunde und Weggefährten in München versammelt, um von Hildebrandt Abschied zu nehmen.

In einem schlichten, bunt bemalten Holzsarg geht der am 20. November im Alter von 86 Jahren gestorbene Kabarettist Dieter Hildebrandt seinen letzten Weg. Am Montag haben sich Familie, Freunde und Weggefährten in München versammelt, um von Hildebrandt Abschied zu nehmen.

 

München - Abschied von Dieter Hildebrandt: Familie, Freunde und Wegbegleiter haben dem großen Kabarettisten am Montag bei einer Trauerfeier in München die letzte Ehre erwiesen. Unter den Trauergästen waren die Schauspieler Gerhard Polt und Peter Sodann, der Karikaturist Dieter Hanitzsch, der Kabarettist Werner Schneyder und die ehemalige Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth. Hildebrandt war am 20. November im Alter von 86 Jahren in einem Münchner Krankenhaus an Krebs gestorben.

„Er hat einer ganzen Generation und auch der folgenden und nachfolgenden beigebracht, keine Angst zu haben vor den großen Tieren, schon gar nicht vor den ganz großen“, sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) in seiner Rede auf dem Neuen Südfriedhof. Hildebrandt werde den Engeln im Himmel sicher beibringen, „dass es auf Dauer keine Haltung ist, immer nur ja, Halleluja und Amen zu sagen“.

Deutschlands wohl bekanntester Kabarettist wurde in einem schlichten Holzsarg beigesetzt, der bunt bemalt und mit Zitaten verziert war, darunter auch ein Ausspruch Erich Kästners: „Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken“. Auch eine Sonnenblume, der Schriftzug des Münchner Bundesliga-Zweitligisten „1860 München“ und eine „Wolke 7“ waren auf dem Sarg zu sehen.

Es war ein würdevoller und heiterer Abschied

Der Publizist Roger Willemsen forderte in seiner Ansprache ein eigenes Kabarettmuseum für Hildebrandt - „als Kompensation für lebenslang CSU“. Gleichzeitig lobte er seinen guten Freund als bescheiden und menschenfreundlich. Er habe seine Größe nicht genutzt, um andere klein zu machen. Der österreichische Kabarettist Werner Schneyder zitierte kritische Worte und Pointen Hildebrandts.

Es war ein würdevoller und heiterer Abschied - ganz im Sinne des Verstorbenen und seiner Familie. Neben Hildebrandts Frau waren auch seine Kinder und Enkelkinder dabei. Als die Trauergemeinde von der Aussegnungshalle zum Grab zog, spielte die Express Brass Band keinen schwermütigen Trauermarsch, sondern eher beschwingte Musik.

Erst am Tag vor seinem Tod war Hildebrandts Erkrankung öffentlich geworden. Freunde und Weggefährten hatten sich erschüttert gezeigt und den Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und den Erfinder des „Scheibenwischers“ als „moralische Instanz“ oder „das Gewissen Deutschlands“ gewürdigt.