Zu unseren Geschwistern haben wir eine besondere Beziehung. Sie sind die ersten Menschen neben unseren Eltern mit denen wir in einem engen Kontakt stehen. Lange glaubte man in der Forschung, die Reihenfolge präge den Charakter. Sind Nesthäkchen wirklich rebellischer?

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Einzelkinder sind verwöhnt, Erstgeborene sind fürsorglich und Sandwichkinder besonders ausgeglichen. Über Geschwister gibt es viele Klischees. Lange galt in der Wissenschaft das Credo, dass die Reihenfolge der Geschwister maßgeblich für den Charakter verantwortlich sei. Ein Pionier in der Geschwisterforschung war der Wiener Psychotherapeut und Begründer der Individualpsychologie Alfred Adler. Laut seinen Forschungen seien die Erstgeborenen neurotischer, da sie nach den ersten Jahren, in denen sie ihre Eltern mit niemandem teilen müssten, vom Zweitgeborenen quasi vom Thron gestoßen würden.