Aufatmen beim TSV Plattenhardt: trotz einer Niederlage am vorletzten Spieltag können die Filderstädter nicht mehr direkt absteigen. Parallel ist in der Trainerfrage die Entscheidung gefallen. Derweil steht beim SV Vaihingen fest, dass der Umbruch deutlich größer ausfällt als bisher gedacht. Zehn Spieler wurden verabschiedet.

Filder - Der vorletzte Spieltag in der Bezirksliga Stuttgart war aus Sicht der vier Fildermannschaften kein erfolgreicher – mit einer Einschränkung vielleicht. Trotz ihrer Niederlage können die Fußballer des TSV Plattenhardt nicht mehr direkt absteigen. Am nächsten Sonntag lautet die Frage für sie nur noch: Rettung oder Relegation? Ein Sieg brächte aus eigener Kraft ans Ziel. „Ich bin weiterhin positiv gestimmt, dass das klappt“, sagt Bernd Giersdorf, der die Mannschaft, wie inzwischen feststeht, auch in der nächsten Saison gemeinsam mit Paulo Bayrak trainieren wird. Damit kommt das Duo dem Wunsch der Abteilungsführung nach.

 

   Aufatmen bei den Verantwortlichen des TSV Plattenhardt. Obwohl die Mannschaft beim Tabellendritten in Weilimdorf mit 0:2 verloren hat, ist die Gefahr eines direkten Abstiegs gebannt. Schlimmstenfalls kann es für die Filderstädter nun noch in die Relegation gehen. Doch auch diesen Umweg gedenkt man im Weilerhau mit einem finalen Sieg im Heimspiel gegen den TV Zuffenhausen zu vermeiden. In diesem Fall wäre egal, was die beiden anderen verbliebenen Wackelkandidaten aus Feuerbach und Untertürkheim zeitgleich in ihrem direkten Duell machen – die Spielertrainer Giersdorf und Bayrak, die seit dem Rauswurf von Sascha Gavranovic Ende April im Amt sind, wären mit ihren Kickern definitiv durch.

Am aktuellen Spieltag sah Giersdorf vor der Pause in seinem Team das klar bessere. Einziges Manko: die Chancenverwertung. Die größte Möglichkeit ließ Bayrak aus, als er alleine vor dem gegnerischen Tor auftauchte, im Keeper Burak Demirel aber seinen Meister fand. In Führung gingen schließlich die Gastgeber durch einen Elfmeter. Carmine Pescione war von Michael Müller gefoult worden und verwandelte persönlich. Zwei Minuten später war es erneut Pescione, der mit dem Kopf auf 2:0 für den Gegner erhöhte. Ein Doppelschlag, der die Plattenhardter allerdings wenig schockte. Im Gegenteil: „Wir haben noch befreiter aufgespielt“, sagt Giersdorf. Ein Treffer aber wollte den Seinen trotz vieler Chancen von Aristidis Perhanidis und Dennis Kattenberg, der den Ball am leeren Tor vorbeistolperte, weiter nicht gelingen. „Es war eindeutig mehr drin“, sagt Giersdorf, der für die nächste Saison allein auf drei Neuzugänge aus Bonlanden hoffen kann (siehe Bonlanden-Text am Ende) – vorausgesetzt, der Klassenverbleib gelingt.

Die Aufstellung für das Spiel gegen den Tabellenführer aus Münster hatte sich Klaus Kämmerer, der Trainer des SV Vaihingen, schon vor Wochen notiert gehabt, wie er sagt. Die Überraschung: die Leistungsträger Max Knoll, Daniel Koll, David Freyer, Fabio Andretti und Kai Hauner blieben erst mal draußen – dafür bekamen die „jungen Wilden“ die Chance, sich im letzten Heimspiel dem Publikum zu präsentieren. Und, um es vorwegzunehmen: sie, darunter der von einem mehrmonatigen Aufenthalt aus Peru zurückgekehrte Philipp Rosenberg, machten ihre Sache gut – auch wenn am Ende mit einem 1:2 erneut eine Niederlage stand. Es war die nunmehr sechste in Serie. Eine Tatsache, über die sich allerdings keiner mehr so recht aufregen wollte. Die Saison ist für die Schwarzbachkicker längst gelaufen; die Mannschaft wird in der nächsten Runde ein ganz anderes Gesicht haben, wie inzwischen entgegen bisheriger Verlautbarungen feststeht. So wurden am Sonntag gleich zehn Spieler verabschiedet. Auch Kai Hauner (TSV Eltingen), Tristan Schmid (zurück nach Würzburg), Giampiero Lapeschi (Karriereende) und Wolfgang Simon (Ziel unbekannt) gehen. Zuvor waren bereits Ronald Schlecker (beruflich bedingter Ausstieg), Max Knoll (TV Echterdingen), Fabio Andretti (Calcio Leinfelden-Echterdingen), David Freyer, Daniel Knoll (beide Fußballpause) und Lucio Fanelli (Karriereende) als Abgänge bekannt. Blumen und ein „auf Wiedersehen“ gab es zudem für das Trainergespann.

Dessen Chef, Kämmerer, erkannte auf dem Rasen dann bei aller spielerischen Ansehnlichkeit das gleiche Manko wie seit Wochen: Beim Torabschluss war die Herrlichkeit vorbei, dies trotz bester Möglichkeiten. So scheiterte Jeremiah Geywitz an der Latte, und bei Schmids Schuss wurde der Ball vom Gegner noch von der Linie gekratzt. Hochgradig effektiv präsentierten sich dagegen die Gäste, auch wenn sie laut Kämmerer „ansonsten gar nichts gezeigt haben“. Dem 0:1 durch Boban Sargic ging ein missglückter Abwehrversuch von Simon voraus. Und beim 1:2 senkte sich ein Kopfball von Maximilian Doll ins Netz, wonach den Münsteranern nun am nächsten Wochenende ein Unentschieden zum Gewinn des Meistertitels reicht.

       Er ist ein Guter, ein sehr Guter sogar. Das musste auch Jörg Elser, der Trainer der Spvgg Möhringen, neidlos anerkennen. Zweimal gingen die Seinen gegen Feuerbach in Führung, zweimal sorgte Vaidas Rocys, der litauische Neuzugang des Gegners, für den Ausgleich und stockte sein Konto damit auf neun Treffer in vier Spielen auf. Am Ende stand ein 2:2, das sowohl für die Möhringer in ihrem Anspruchsdenken als auch für die Feuerbacher im Kampf um den Klassenverbleib zu wenig ist. Seine ganze Klasse zeigte Rocys bei seinem zweiten Treffer, den er mit einem Drehschuss von der Mittellinie aus (!) erzielte. „Er hat vermutlich aus den Augenwinkeln gesehen, dass unser Torwart an der 16-Meter-Linie stand“, sagt Elser, für dessen Team sein Sohn Sascha sowie Steffen Müller einnetzten. Letztlich habe dann das letzte Fünkchen Motivation gefehlt.

Am nächsten Sonntag hofft Elser nun noch einmal auf mehr Engagement – nicht nur des Gewinnens wegen. Sein Kapitän Müller liegt in der Torjägerliste nur noch einen Treffer hinter dem Führenden Marco Schulz aus Münster. „Es wäre schön, wenn er sich die Kanone holen könnte“, sagt Elser. Aber Achtung: Raphael Hahn vom MTV Stuttgart liegt in Lauerstellung.

Neun Punkte wollte Robert Stadtmüller aus den letzten drei Partien. Nach dem 2:2 beim Tabellenvorletzten Mühlhausen können es jetzt bestenfalls noch sieben werden. „Unsere Leistung war durchwachsen. Es haben der letzte Biss und die letzte Konzentration gefehlt“, sagt der Trainer des SV Bonlanden II. Trotzdem erarbeiteten sich die Filderstädter eine Vielzahl an Chancen, von denen aber nur Manuel Gläser seine nutzte. Das zweite Bonlandener Tor war ein Geschenk des Gegners. Patrick Kessler lenkte den Ball ins eigene Netz. Zuletzt leitete ein leichtfertiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung den Ausgleich des bereits als Absteiger feststehenden Kontrahenten ein.„Ärgerlich“, sagt Stadtmüller, der nun noch auf einen finalen Sieg und den Sprung auf den fünften Tabellenplatz hofft. „Das wäre das i-Tüpfelchen für mich.“

Derweil zeichnet sich ab, dass außer Christian Mayer auch Philipp Straub und Christian Kienle zum TSV Plattenhardt wechseln. Voraussetzung: der Stadtrivale bleibt in der Bezirksliga.