Ein Ausraster des Gegners überschattet die Musberger Pokalgala. Eine erste Strafe steht bereits fest.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Filder - Die Chancen, dass das Endspiel um den Stuttgarter Fußball-Bezirkspokal in diesem Jahr mit Filder-Beteiligung stattfindet, sind gestiegen. Nach dem SV Vaihingen hat auch der TSV Musberg den Einzug in die Vorschlussrunde des Wettbewerbs geschafft. Allerdings wird der rauschende Auftritt, mit dem die Mannschaft des Trainers Ralf Martins am Sonntag aufwartete, überschattet. Die Begegnung dauerte lediglich 65 Minuten – dann, bei einer Musberger 4:0-Führung, verursachte der Gegner einen Spielabbruch.

 

Bitter für die Gastgeber: primäres Gesprächsthema ist somit nicht die eigene starke Leistung, sondern die unschönen Begleitumstände. Mitte der zweiten Hälfte war es, auf dem Rasen hatte sich längst ein Klassenunterschied offenbart, da brannten einem der Kicker des Kontrahenten TB Untertürkheim die Sicherungen durch. Daniel Höschele sah erst wegen Meckerns Gelb-Rot, darauf spuckte der 23-Jährige den Schiedsrichter an. Jenem blieb nur eine Wahl: sofortiger Schluss.

Erste Strafe für den Sünder

„So etwas ist einfach nur ärgerlich“, sagt Martins – nicht nur für ihn, auch für seinen Gegenüber Uwe Braun. Für Letzteren steht in Absprache mit den weiteren Untertürkheimer Abteilungsverantwortlichen fest: „So ein Verhalten dulden wir nicht. Dieser Spieler wird für unseren Verein nie wieder kicken.“ Und so schnell wohl auch für keinen anderen mehr. Es ist von einer mehrmonatigen Sperre auszugehen. Dass die Begegnung zugunsten der Musberger gewertet wird, versteht sich von selbst – auch noch ohne eine offizielle Entscheidung des Sportgerichts.

Bis zum abrupten Ende hatte der Bezirksliga-Dritte stark aufgespielt. Mit energischem Pressing und flottem Kombinationsfußball hatte er seinen ersatzgeschwächten Gast von Beginn an dominiert. Allein drei der vier Treffer waren auf das Konto des Kapitäns Lukas Zug gegangen: ein Lupfer, ein verwandelter Foulelfmeter, ein satter Flachschuss. „Wunderschöne Tore“, sagt Martins, dessen Mannschaft im Halbfinale am 7. April nun beim A-Kreisligisten SV Gablenberg antreten muss – die letzte Hürde vor dem von den Musbergern angepeilten Endspiel am 1. Mai in Plattenhardt.

Bernhausener Aus nach Elfmetern

Die Gablenberger ihrerseits haben den TSV Bernhausen aus dem Rennen geworfen. In einer Langweiler-Partie auf der Waldebene Ost, in der Torchancen beiderseits Seltenheitswert hatten, stand es nach 90 Spielminuten 0:0. Im Elfmeterschießen brachten die Gäste vom Fleinsbach dann nur einen von vier Versuchen im Kasten unter, ihr Gegner immerhin drei. Dabei avancierte der Keeper Patrick Schollbach zum Matchwinner. Er wehrte nicht nur zwei Schüsse ab, sondern trat auch selbst als Schütze an – und traf.

„Ich bin trotzdem zufrieden“, sagt der Bernhausener Spielertrainer Serdar Kurt, „die Mannschaft hat viel strukturierter gespielt als noch in der Hinrunde.“ In der Startelf des stark abstiegsgefährdeten Bezirksliga-Vorletzten standen in Nils Schaller (29, SV Bonlanden), Alessio Piras (25, pausierte/zuletzt VfL Pfullingen II), Liridon Zegrova (20, FC Esslingen) sowie dem reaktivierten Oldie Ali Kütri (42, zuletzt Türk SV Ebersbach) vier Neuzugänge.