Trotz aller globalen Umtriebe: Fucking Hell ist in der Region Stuttgart verankert. In Schallers alter Heimat Vaihingen gibt es die kreisweit einzige Verkaufsstelle beim Fotogeschäft Foto Nova. Mit dessen Inhaber hat Schaller früher mal Basketball gespielt. Der erste Werbeträger war eine U-20-Basketballmannschaft aus Waiblingen. Das Bier-Zwischenlager ist in Pleidelsheim.

 

Wer das hopfenbetonte Bier mit dem provokativen Namen einer Degustation unterzieht, wird mehreres bemerken. Es kann als Pilsener geschmacklich mit handelsüblichen, leicht herben Bieren ähnlicher Brauart aus dem Ländle mithalten. Farblich ist es allerdings derart hell, dass es eigentlich schon als „Blond“ firmieren müsste.

Behörde will keinen Spaß

Folgerichtig hat Hans-Jörg Schaller bereits einen weiteren Markenantrag beim deutschen Marken- und Patentamt in München gestellt. Ein Bier namens Fucking Blonde. Die bundesdeutschen Markenwächter sind für diesen Spaß aber nicht zu haben. „Der aus den englischen Grundwortbegriffen ‚fucking’ und ‚blonde’ zusammengesetzte Gesamtwortbegriff wird als Schimpfwort im Sinne von ‚Scheiß-Blondine’ verstanden“, heißt es in dem Ablehnungsschreiben. Der Markenname berge die Gefahr, dass sich „ein beachtlicher Teil der Verbraucher in ihrem sittlichen Empfinden verletzt fühlen könnte“, so die Behörde. Humor ist, wenn man trotzdem lacht, findet Hans-Jörg Schaller. Womöglich will er auch für diese Marke kämpfen. „Die Namen polarisieren. Die Hälfte der Leute findet’s lustig, der Rest findet’s furchtbar.“