Sparer in Baden-Württemberg bringen trotz Corona-Krise weiterhin ihr Geld zu den Sparkassen. Auch die Nachfrage nach Krediten stieg.

Stuttgart - Die Sparer bringen trotz Corona-Krise weiterhin ihr Geld zu den Sparkassen. Sparkassenpräsident Peter Schneider sagte am Mittwoch in Stuttgart, viele Menschen hätten wegen geschlossener Geschäfte und Gastronomiebetriebe während der Krise weniger Geld ausgegeben. Außerdem legten Kunden mehr Geld zurück.

 

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kundeneinlagen bei den Südwestsparkassen in der ersten Hälfte dieses Jahres um 5,4 Prozent auf 150 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Krediten stieg trotz der Krise: 2019 hatten die Sparkassen in der ersten Jahreshälfte Immobilienkredite im Wert von 68 Milliarden Euro an Privatpersonen und Gewerbe vergeben. 2020 stiegen die Kredite für Häuser und Gebäude um 6,4 Prozent auf 72,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs das Kreditvolumen um 4,4 Prozent auf 139 Milliarden.

Für die Corona-Krise und ihre finanziellen Auswirkungen sehen sich die Kreditinstitute gut gerüstet. Ausreichende Reserven aus den vergangenen Jahren ermöglichten unter anderem eine Grundlage in der Krise, etwa um mehr Kredite zu vergeben. Dennoch hält der Sparkassenverband die Corona-Pandemie für eine größere Gefahr als frühere Finanzkrisen. „Unabhängig davon, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird, hat sie schon jetzt ein viel höheres Krisenpotenzial, als es zum Beispiel die Finanzkrise hatte“, sagte Schneider bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz.