Der VfB Stuttgart hat im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von über 16 Millionen Euro gemacht. Die Finanzkennzahlen der Deutschen Fußball Liga gewähren einige interessante Einblicke.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Zum Saisonende hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die sogenannten Finanzkennzahlen aller Clubs der ersten und zweiten Liga veröffentlicht. Dies geschieht im Sinne größerer Transparenz seit 2018 jedes Jahr aufs Neue. Beim VfB Stuttgart wird zum Abschluss des Kalenderjahres 2022 in der Bilanz ein Verlust von 16,3 Millionen Euro aufgeführt, der sich zum Teil auf die Corona-Folgen zurückführen lässt. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird ein Rohergebnis von 147,1 Millionen Euro aufgeführt. Es bezeichnet den Umsatz im weitesten Sinne. Als größter Posten auf der Ausgabenseite stehen Personalkosten in Höhe von 90,5 Millionen Euro.

 

Eine vergleichsweise hohe Summe, mit der sich der VfB im Mittelfeld der Bundesliga befindet. Der Personalaufwand umfasst sämtliche Mannschaften sowie Mitarbeiter in der Verwaltung. Auch die Kosten von Tochterunternehmen wie Marketing GmbH, Reha-Welt und die Arena Betriebs GmbH fließen hier mit ein. Weshalb sich die Ausgaben für das Personal nicht eins zu eins mit anderen Clubs wie beispielsweise dem FC Augsburg vergleichen lassen. Der FCA hat 47,7 Millionen Euro für sein Personal ausgegeben, verfügt aber auch über kein eigenes Stadion, eine Reha-Welt oder Vergleichbares. Bei strukturell ähnlich gelagerten Vereinen wie Eintracht Frankfurt oder Borussia Mönchengladbach stehen jeweils Ausgaben von über 100 Millionen Euro zu Buche – bei allerdings auch höheren Umsätzen als beim VfB.

Über 90 Millionen Euro Personalkosten

Eigens aufgeführt werden auch wieder die Ausgaben für Spielerberater-Honorare. Hier gab der VfB die Summe von 8,1 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2022 an. Viele Clubs wie Union Berlin, der FC Augsburg oder Werder Bremen bewegen sich hier im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Das mit Abstand meiste Geld blätterte der FC Bayern München für Spielerberater hin: Über 35 Millionen Euro. Insgesamt gaben die Clubs der ersten Liga aber etwas weniger für ihr Personal und für Provisionen aus als im Jahr zuvor.