Die Verstöße in Stuttgart und der Region halten sich bei der Sonderkontrollaktion in Grenzen – und doch gab es auf dem Cannstatter Wasen so manche Überraschung.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Neun Autofahrer müssen nach ihrer Fahrt durch Stuttgart eine Zwangspause einlegen. So viele Fahrverbote sind das Ergebnis des ganztägigen Blitzermarathons am Donnerstag – bei mehr als 9000 gemessenen Fahrzeugen in der Landeshauptstadt. Die Autofahrer waren also offenbar moderat unterwegs: Am Vortag hatten sich allein am Johannesgrabentunnel in Vaihingen 14 Temposünder ein Fahrverbot eingehandelt – und das in nur zwei Stunden.

 

Allerdings beließ es die Stuttgarter Polizei nicht nur bei Geschwindigkeitskontrollen an sieben festen Stellen. „Gleichzeitig waren auch mobile Kräfte unterwegs“, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Wie bei einer Verkehrswegefahndung wurden 60 Verkehrssünder und Verdächtige auf den Cannstatter Wasen gelotst und unter die Lupe genommen. Auf diese Weise wurden sieben Fahrer ohne Führerschein, 15 Gurtmuffel und vier Handysünder erwischt. Ein 25-Jähriger wurde mit Haftbefehl gesucht – auch für ihn war die Fahrt zu Ende.

Wo die Sünderquote deutlich sinkt

Geht es nach dem Polizeipräsidium Ludwigsburg, das für die Autobahnen um Stuttgart und die Landkreise Ludwigsburg und Böblingen zuständig ist, dann hat es beim Speedmarathon deutlich weniger Schnellfahrer und Raser als im Vorjahr gegeben. Bei mehr als 13 600 kontrollierten Fahrzeugen gab es 645 Tempoverstöße – was einer Quote von etwa 4,7 Prozent entspricht. Im Jahr davor waren es bei 8510 Fahrzeugen 1088 Verstöße – eine Quote von 12,7 Prozent.

Schwerpunkte waren im Kreis Böblingen die B 295 zwischen Warmbronn und dem Autobahnanschluss Leonberg-West sowie die A 81 bei Herrenberg. „Dort gab es elf von insgesamt zwölf Fahrverboten“, sagt der Polizeisprecher Peter Widenhorn. Zusammen mit dem Anhänger-Blitzer an der B 464 zwischen Holzgerlingen und Renningen wurden 770 Temposünder erwischt.

Ein besonders schneller Motorradfahrer

Im Landkreis Esslingen fiel bereits am Mittwoch ein 22-jähriger Motorradfahrer auf, der auf der B 27 bei Aichtal mehr als 180 statt der erlaubten 120 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho hatte. In den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollern-Alb waren von 25 800 Fahrzeugen 546 zu schnell – das ist nur 2,1 Prozent.

Das für den Rems-Murr-Kreis zuständige Polizeipräsidium Aalen meldete eine Quote von 5 Prozent. Dabei wurden allerdings die meisten Autos im Ostalbkreis ins Visier genommen. Dort waren es 13 000 – im Rems-Murr-Kreis dagegen nur 234.