Die Sperrung der Talstraße von Donnerstagabend bis Montagmittag hat Anwohner und Autofahrer einige Nerven gekostet. Polizei und Tiefbauamt sind mit dem Verlauf trotzdem zufrieden. Aber: Es sind noch weitere Baustellen und Umleitungen in den Sommerferien geplant.

S-Ost - Die Sperrung des unteren Bereichs der Talstraße von Donnerstagabend bis Montagmittag hat bei Autofahrern zu Wutausbrüchen geführt und die Nerven der Anwohner in den Stadtteilen Gaisburg und Ostheim strapaziert. Auf umliegenden Strecken wie der Schurwaldstraße in Gaisburg, der Abelsbergstraße und auf der Ostendstraße rund um den Ostendplatz ging am Freitag und Samstag zeitweise nichts mehr voran, auch Busse und Stadtbahnen waren betroffen. Mancherorts beschimpften sich Autofahrer lautstark. Die Anwohner mussten die Abgase und das Gehupe ertragen. Entsprechend drastisch waren die Kommentare in sozialen Netzwerken im Internet, in denen wahlweise auf Autofahrer, den Oberbürgermeister, die Landesregierung oder auch ganz gezielt auf das für die Auswahl der Umleitungsstrecken und die Baustelle zuständige Tiefbauamt geschimpft wurde.

 

Viele Autofahrer ignorierten die Schilder

Jürgen Mutz ist der Leiter der Bauabteilung Mitte/Nord im Tiefbauamt und damit für die Baustelle verantwortlich gewesen. Zum Bauablauf sagt er: „Aus unserer Sicht war alles gut.“ Die Absperrungen rund um die Baustelle seien in Ordnung gewesen, auf die Sperrung und auf die Umleitungsstrecken sei auch im weiteren Umfeld frühzeitig hingewiesen worden. Als Beispiele nennt er die Hinweisschilder in der Innenstadt vor dem Wagenburgtunnel. „Wir hatten gehofft, dass mehr Autofahrer auf den Bundesstraßen bleiben und das Gebiet so weiträumig umfahren.“ Allerdings seien viele dann trotzdem direkt auf die Baustelle zugefahren – um dann festzustellen, dass sie vor den Absperrgittern umdrehen mussten. Das war auch am Freitagabend und am Samstag immer wieder zu beobachten. Offenbar versuchten gerade am Freitag, viele Pendler aus den Nachbarkreisen ungeachtet der Schilder ihre gewohnten Strecken zu fahren – und landeten dann ohne richtigen Ausweg in den Wohnstraßen Gaisburgs und Ostheims.

Die Polizei beurteilt das Verkehrsgeschehen rund um die viertägige Sperrung gelassen. „Das ist erwartungsgemäß ganz ordentlich gelaufen“, sagt ein Polizeisprecher. Am Freitag habe es im Berufsverkehr auf den Straßen im unmittelbaren Umfeld der Talstraße zum Teil starke Behinderungen gegeben. Allerdings seien keine Staus registriert worden, die beispielsweise über die Gaisburger Brücke bis nach Bad Cannstatt oder auf die Bundesstraße gereicht hätten. Im zuständigen Polizeirevier in der Ostendstraße seien auch nur vereinzelte Beschwerden eingegangen.

Noch mehr Baustellen in den Ferien

„Am Freitag war das heftig“, bestätigt auch Jürgen Mutz. Alternativen für eine Komplettsperrung habe es aber nicht gegeben. Mutz: „Wir mussten die Baustelle abschließen.“ Das gelang sogar einige Stunden früher als geplant, die Talstraße wurde am Montag um 14 Uhr wieder für den Verkehr frei gegeben.“ Mutz weiter: „Wir haben in diesem Jahr richtig viele Ferienbaustellen, für die auch Umleitungen eingerichtet werden müssen. Und dafür ist die Talstraße dann wieder wichtig.“

Mutz meint damit vor allem die wiederholten Sperrungen und Umleitungen im Bereich des Leuze-Knotens im Zusammenhang mit dem Bau des Rosensteintunnels. Aber auch sonst werden die Einwohner in Stuttgart-Ost in diesen Ferien mit Baustellen leben müssen. In der Neckarstraße wird von 11. August bis 12. September die Fahrbahn stadteinwärts wegen Arbeiten an den Stadtbahngleisen gesperrt, in Gablenberg wird in der Gablenberger Hauptstraße gearbeitet, weswegen auch die Bushaltestellen verlegt werden mussten, was zu Lasten von Parkplätzen geht. In Gaisburg ist die Hornbergstraße zwischen Schurwaldstraße und Krauchenweg noch länger wegen Kanalarbeiten gesperrt.