Was im Internet begann, ist nun zu einem Bildband geworden: Stefan Draschan fotografiert Menschen vor Kunst. Das Ergebnis sind ganz eigene Kunstwerke voll von Magie.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Stuttgart - Stefan Draschan kann es vermutlich gar nicht mehr abschätzen, wie viel Zeit er schon in Museumsräumen verbracht hat. Der Künstler und Wahl-Berliner schaut sich aber nicht nur die Kunst an, sondern auch die Besucher. Wie für fast alles gibt es heute auf Instagram den passenden Hashtag: ‚peoplematchingartworts, also Menschen, die so gekleidet sind, dass sie zu einem Kunstwerk passen. Bei dem Künstler Draschan, gebürtiger Österreicher, geht es aber noch um mehr: um die Überraschung, nicht um die Inszenierung, um den Zufall, nicht um die Redundanz. Seine Bilderserie „People Matching Artworks“, an der Draschan seit dem Jahr 2015 arbeitet, hat Fotowettbewerbe gewonnen, viele Fans im Internet und ist jetzt als kleines Geschenkbüchlein erschienen.

 

Draschan geht immer noch sehr gern ins Museum

Und ja: Es ist oftmals überraschend, wie die Kunstschauenden immer wieder zum Angeschauten passen. Sei es durch Farben, Haltung, Muster – Draschans Kunst ist es, den Zufall zu erkennen und diesen kleinen Moment festzuhalten. Der kleine Bildband ist quasi ein Best-of seiner Serie, die auf Instagram stetig erweitert wird. Draschan geht übrigens immer noch sehr gerne ins Museum. Und seine Lieblingsbilder, wie etwa von Caravaggio im Kunsthistorischen Museum in Wien, schaut er sich über eine Stunde an. Praktischerweise arbeitet er auch noch an weiteren Fotoserien wie beispielsweise „People Sleeping in Museums“.

Info:

Stefan Draschan: Zufälle im Museum. Hatje Cantz Verlag, 2019, 16 Euro