Der Bildungsstandort Esslingen wird durch einen Neubau gestärkt. Es gibt aber einen Wermutstropfen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Kinder, die im Esslinger Stadtteil Zell leben und heute vier Jahre alt sind, werden bei ihrer Einschulung im September 2021 etwas ganz Besonderes erleben. Denn sie werden in eine nagelneue Schule einziehen. So zumindest sieht es der aktuelle Zeitplan der Stadt Esslingen vor.

 

Ein überraschendes Votum

Nach jahrelangen Vorplanungen und einem Architektenwettbewerb ist nun im Gemeinderat die Grundsatzentscheidung für den Neubau der Grundschule gefallen. Mit einem durchaus überraschenden Votum: Denn nicht der Vorschlag des Wettbewerbssiegers, des Stuttgarter Architektenbüros fmb, wird auf dem Gelände der bisherigen Grundschule verwirklicht. Zum Zuge kommt vielmehr der Zweitplatzierte, das Büro Broghammer Jana Wohlleber aus Zimmern ob Rottweil.

Dafür gibt es einen guten Grund: das Geld. Denn bei der Überarbeitung der Vorschläge der beiden Wettbewerbsbeiträge hat sich herausgestellt, dass der Siegerentwurf selbst nach einer intensiven Überarbeitung überdimensioniert – und damit schlicht zu teuer wäre. Denn schon das nun beschlossene Schulgebäude soll mehr als 13 Millionen Euro kosten. Die Alternative hätte allein im Bau mindestens 2,8 Millionen Euro mehr verschlungen und zudem jährliche Mehrkosten für Miete und Betrieb in Höhe von 230 000 Euro verursacht. Trotz der guten finanziellen Lage, hat die Stadt deshalb darauf verzichtet.

Anfang 2020 sollen die Bagger anrollen

Doch auch mit der nun beschlossenen Variante lege die Stadt, davon ist der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger überzeugt, „ein entschiedenes Bekenntnis der Schulstadt Esslingen zu einer optimalen zukünftigen Raumsituation für die Grundschule Zell ab“. Ziel ist es, die Planungen noch in diesem Jahr abzuschließen. Anfang des Jahres 2020 sollen dann die Bagger anrollen – und den Schulalltag in Zell ein bisschen durcheinanderbringen. Zum Schuljahresbeginn 2021/2022 möchte Jürgen Zieger dann die neue Bildungsstätte einweihen.

Die Zustimmung des Gemeinderats war zwar einstimmig. Einen kleinen Wermutstropfen gab es aber dennoch. Denn einige Stadträte hatten gehofft, dass mit der Eröffnung der Schule auch die neue Schulsporthalle eingeweiht werden könnte. Doch das ist nicht zu leisten. Der Neubau soll nun voraussichtlich Ende 2022 fertig gestellt sein. Ein kleines Trostpflaster: die Halle wird ein Spielfeld von 17 mal 25 Metern haben und damit deutlich größer ausfallen, als ursprünglich angedacht. Zunächst hätte die Grundschule Zell nur größere Gymnastikräume bekommen sollen.