Mit einer vorgezogenen Stelle am Schulverwaltungsamt und einem Generalübernehmer-Verfahren beschleunigt die Stadt die Arbeiten am Vaihinger Schulcampus. Jetzt müssen die Planer die Details festlegen.

Vaihingen - Für die Entwicklung des Vaihinger Schulcampus gibt es gute Nachrichten. Bereits am 25. Januar hatte der Gemeinderat auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, die Neubauten auf dem Campus im Generalübernehmer-Verfahren zu errichten und speziell für den Themenkomplex Schulcampus eine Stelle beim Schulverwaltungsamt zu schaffen. „Mit der vorgezogenen Stellenschaffung, die bei einer Enthaltung nahezu einstimmig beschlossen wurde, sparen wir mehr als ein Jahr Zeit, die es gekostet hätte, wenn wir erst bei den Haushaltsberatungen Ende 2021 darüber entschieden hätten“, sagt der für Vaihingen zuständige Betreuungsstadtrat Jürgen Sauer (CDU). Er hatte den Antrag seiner Gemeinderatsfraktion initiiert und damit auch fraktionsübergreifend den Vaihinger Bezirksbeiräten aus den Herzen gesprochen.

 

Beim Generalübernehmer-Verfahren muss alles bis ins letzte Detail geplant sein

Auch das Generalübernehmer-Verfahren, führt Sauer aus, könne dabei helfen, weitere Zeit, aber auch Kosten zu sparen. „Bei der Alexander-Flemming- und Hedwig-Dohm-Schule an der Heilbronner Straße haben wir damit sehr gute Erfahrungen gesammelt. Sie waren schneller und billiger fertig als geplant“, sagt Jürgen Sauer. Er weist aber darauf hin, dass es jetzt noch nicht urplötzlich losgehe, denn die neue Stelle im Schulverwaltungsamt müsse erst ausgeschrieben und besetzt werden.

Auf die Planer, sagt Sauer, kämen außerdem große Aufgaben zu: „Beim Generalübernehmer-Verfahren muss alles bis ins letzte Detail geplant sein.“ Jede spätere Änderung ließen sich die Unternehmer vergolden. „Die Zeit, die man länger bei der Planung braucht, spart man später aber doppelt ein“, ergänzt er. Was man jetzt erreicht habe, sei „eine wichtige Etappe, aber eben nur eine Etappe“. Jetzt gelte es, endlich mit der Modernisierung der Gebäude des Hegel-Gymnasiums voranzukommen, vor allem auch mit der Sanierung des Fanny-Leicht-Gymnasiums. „Für die rund 3500 Bewohner des künftigen Quartiers auf dem Eiermann-Campus wird es dort eine Grundschule geben. Die Kinder von dort kommen dann in Vaihingen auf die weiterführenden Schulen, und die müssen dafür gerüstet sein“, sagt der Stadtrat.

Die Arbeit für den Campus beginnt mit dem Neubau der Robert-Koch-Realschule

Auf dem Vaihinger Campus beginnt man nicht mit dem Bau des Campushauses, sondern mit dem Neubau der Robert-Koch-Schule, die aufs Grundstück der Pestalozzi-Schule zieht. Die Gesamtplanung erfordert laut Schulverwaltungsamt ein neues Raumkonzept, dann folgen Planungs- und Umsetzungsbeschlüsse. Im Sommer 2020 wollte man damit beginnen, aber die Coronakrise hat alles verzögert. Der Baubeginn für den Ersatzneubau ist für Mitte 2025 vorgesehen.

In Sachen Vaihinger Schulen sind Ulrich Bayer (CDU), der den Arbeitskreis Schule des Bezirksbeirats leitet, und sein Parteifreund Jürgen Sauer grundsätzlich einer Meinung. „Als der Sozialdemokrat Hans H. Pfeifer auch noch Vaihinger Betreuungsstadtrat war, haben er und Jürgen Sauer im Gemeinderat für die Verbesserung unserer Schulen gerungen, jetzt macht Jürgen Sauer die Überzeugungsarbeit und bringt etwas in Gang“, sagt Ulrich Bayer. Die Nachricht von der neuen Stelle im Schulverwaltungsamt und die Einigung auf das Generalübernehmer-Verfahren sei im Arbeitskreis Schule, an dem Vertreter der Vaihinger Schulen teilnehmen, einhellig mit Wohlwollen aufgenommen worden. „Nach zehn Jahren des Vertröstens sind allerdings die Freudentänze ausgeblieben.“

Die Sanierung des Fanny-Leicht-Gymnasiums hat auch hohe Priorität

Bei Bayer mischt sich Zuversicht mit Bangen: „Wenn die Schule auf dem Eiermann-Campus fertig ist, bedeutet dies einen Zug mehr in den weiterführenden Schulen, und wir fahren jetzt schon auf der Kante.“ Wenn jetzt nicht die Sanierung des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Gang komme, dann werde man künftig statt vier Zügen wie erforderlich, nur drei Züge belegen können. „Das Fanny-Leicht-Gymnasium muss saniert werden, damit der Druck auf den Campus nicht zu groß wird“, resümiert Ulrich Bayer. Auch die Sanierung des Hegel-Gymnasiums sei langwierig: „Der Campus wird wohl fertig sein, bevor das Gymnasium saniert ist.“