Die Bildungsmesse Horizon in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle bietet angehenden Abiturienten Informationen zu Ausbildung, Studium, FSJ und mehr. Auffällig ist die Zahl an weiblichen Standbesuchern.

Stuttgart - „Abi in der Tasche“ steht auf den Tüten, die Sina (16) und Lara (17) bei sich tragen. Noch haben beide die Allgemeine Hochschulreife nicht erlangt. Die offizielle Messe-Taschen sind mit der Ausbeute des Samstagvormittags auf der 14. Stuttgarter Horizon gefüllt. „Ich bin jetzt am überlegen, ob ich, statt zu studieren nicht lieber eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich machen möchte“, resümiert Sina. Die Veranstaltung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle habe einige interessante Möglichkeiten aufgezeigt.

 

Die Zuhörer des Vortrags über Fettnäpfchen im Auslandssemster streben einen Hochschulaufenthalt an. Interessiert folgen sie den Beichten von Catarina und Dominik, die als Botschafter der Kampagne „Studieren weltweit – erlebe es!“ über ihre Erfahrungen in australischen Hörsälen und Singapurs öffentlichen Verkehrsmitteln berichten.

Vielzahl an weiblichen Standbesuchern

Viele der mehr als 160 Aussteller bemühen sich, Leben in ihren Auftritt zu bringen. Bei der Handwerkskammer werden Nägel in einen Balken getrieben, am Stand des Polizeipräsidiums Stuttgart besteht Gelegenheit, am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist, Schutzkleidung zu tragen. „Viele kommen einfach her, weil sie neugierig sind, oder sich über verschiedene Berufe informieren wollen“, fasst Einstellungsberater Kevin Bell seine Eindrücke zusammen. „Ich hatte vorhin aber auch eine 16-Jährige hier, die ein klares Ziel vor Augen hatte: Sie möchte irgendwann zum BKA und hatte sich schon umfassend informiert.“

Juliane Bayer ist mit dem Verlauf des ersten Messetages ebenfalls zufrieden. „Es ist ordentlich was los“, konstatiert die Würth-Mitarbeiterin. Auffällig ist die Zahl an weiblichen Standbesuchern. „Sie interessieren sich längst nicht mehr nur fürs Kaufmännische, sondern für alle Tätigkeitsfelder“, so Bayer.

Hilfreiche Einblicke für junge Menschen

Die junge Frau, die für die Universität Würzburg wirbt, kann ihre aktuelle Kundschaft nur teilweise überzeugen. Maren (17) bleibt auf skeptischer Distanz, ihr Freund zeigt sich aufgeschlossen. Klarer Fall: Es liegt am Fach. „Physik ist wie Rosenkohl“, stellt die Bachelor-Studentin nüchtern fest. „Einfach nicht jedermanns Sache.“

Zwischen Tiermedizinstudium in Ungarn und dem Angebot der Hochschule für Medien in Stuttgart kann allerdings jeder fündig werden. Auch Fabian, der mit einer Tätigkeit im Logistik- und Speditionssektor liebäugelt und Ari, der zu Zoll oder Polizei tendiert sind zufrieden. Die beiden 18-Jährigen sind sich einig: Die Horizon hat hilfreiche Einblicke ermöglicht.