Die neue Kultusministerin Susanne Eisenmann setzt eine Duftmarke: Eine Sexualisierung könne sie im Bildungsplan nicht erkennen, sagt sie. Viele Eltern sehen das anders.

Stuttgart - Die neue Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kann den Vorwurf einer Sexualisierung von Kindern durch den neuen Bildungsplan nicht nachvollziehen. „Der Kernvorwurf war ja, dass der Bildungsplan zur Sexualisierung der Kinder beiträgt. Das kann ich Stand heute nicht erkennen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die grün-schwarze Regierung werde den Bildungsplan, der mittlerweile in Kraft sei, nach einer gewissen Zeit überprüfen. Dann werde man sich auch den Vorwurf genauer ansehen.

 

Die Einführung der neuen Bildungspläne noch unter Eisenmanns Vorgänger Andreas Stoch (SPD) war umstritten, weil die Akzeptanz sexueller Vielfalt darin eine Rolle spielt - damit wollten Grüne und SPD, in deren Regierungszeit der Bildungsplan erarbeitet wurde, der Diskriminierung entgegenwirken. Gegner sehen darin eine Sexualisierung der Kinder. Die konservative Initiative „Demo für alle“ wandte sich mit Demonstrationen in Stuttgart dagegen.

Eisenmann sagte: „Sexualisierung ist sicher ein Thema, da verstehe ich die Eltern.“ Aber sie halte nicht die Schule für den Auslöser, sondern die Medien. „Und das wird für die Schule alleine nicht beherrschbar sein. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, wo es nicht ohne Eltern geht.“