Wie würden sich die lokalen Prominenten aus dem Altkreis Leonberg wohl im Dschungelcamp schlagen? Das hat unser Kolumnist heute mal durchgespielt. Nur das Rauschen der Autobahn würde wohl fehlen ...

Schon wieder ist es vorbei, das Dschungelcamp. Auch wer sich die Z-Promis im Outback erspart hat, kam kaum am RTL-Seelenstriptease vorbei, an dessen Ende der etwas unterbelichtete Ex-Superstar-Kandidat Joey gegen die „Muddi“ der Nation knapp gewonnen hat. Nachdem sie allerhand Ekliges gegessen und Dummes gesagt haben, um sich zu profilieren. Schade, dass nicht mal die gesamte FDP-Führung in der Hängematte dort übernachtet, am besten auf engstem Raum mit der CSU, oder Peer Steinbrück (honorarfrei!) einen Dschungel-Vortrag hält.

 

Wie aber würden sich wohl unsere Lokalpolitiker im hitzigen Regenwaldgefecht schlagen? Wie wäre es mit dem Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt, der zwischen den Lianen bestimmt ein neues Baugebiet planen würde, falls Bosch sich doch lieber nach Australien outsourct. Um mehr Anrufe zu bekommen, könnte er sich auch einen kleinen Zickenkrieg mit seinem Vorgänger Bernhard Maier liefern, dem Elder Statesmen der Kreis- und Altkreispolitik.

Oder Thilo Schreiber, der vermutlich erst einmal die Narrenzunft AHA zur Dschungelprüfung schicken würde: Einmal Calwer Schwarzwaldbahn-Kekse mampfen bitte, und ohne eine Miene zu verziehen! Die Weissacher Bürgermeisterin Ursula Kreutel würde mit Kokosnusswerfen an ihre alten Qualitäten als Profisportlerin anknüpfen, und zwar ganz ohne Hauptamtsleiter. Ob die Rutesheimer ohne zwischenzutanken in Australien ankommen? Und die Enzkreisler hätten sicher auch ihren eigenen Auftritt. Urwald sind sie gewohnt, könnte man jetzt lästern. Mario Weisbrich würde mit seinem krachenden Charme selbst das wildeste Tier in die Flucht schlagen, glauben wir.

Und Leonberg? Vermutlich wäre die schlimmste Strafe, dass sie mit den Eltingern zusammengepfercht (geeselt?) werden. Uns OB Bernhard Schuler könnte in der Boulevardpresse posieren, um mehr Glamour ins Lager zu bringen. Der Eltinger Wein würde manches Getier geschmacklich aufhübschen. Nur würde wohl das heimelige Rauschen der Autobahn auf Dauer fehlen. Nein, ohne Engelbergtunnel doch lieber keinen Altkreis-Dschungelkönig.