Der Rems-Murr-Kreis hat seit kurzem sein erstes Bioenergiedorf. Erlach erzeugt seinen Strombedarf zu hundert Prozent selbst - und zwar kohlendioxidneutral.

Großerlach - Grüngut, Gülle und Solarzellen – in der Mischung steckt viel Energie. Den Beweis dafür liefert der Ort Erlach, der mit diesem Mix seinen Strombedarf zu hundert Prozent selbst erzeugt, und zwar kohlendioxidneutral. Dank dieses Engagements für die Umwelt darf Erlach nun als erstes Gemeinwesen im Kreis den Titel „Bioenergiedorf“ führen. Ihn vergibt die vom Bund getragene Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) an Kommunen, die ihren Bedarf an Strom und Wärme mindestens zu 50 Prozent aus regional erzeugter Bioenergie decken.

 

In Deutschland gibt es derzeit 68 gelistete Bioenergiedörfer, in Baden-Württemberg sind es insgesamt 22. Und weil Erlach der Sitz der sozialen Einrichtung Erlacher Höhe ist, darf es sich zudem als das bundesweit erste Bioenergiedorf innerhalb der Diakonie bezeichnen. Darauf weist seit gestern ein großes Schild hin.

Ökologische Ausrichtung fest im Leitbild verankert

Die Erlacher Höhe nehme „den biblischen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ernst“, sagte deren Vorstand Wolfgang Sartorius. Die ökologische Ausrichtung sei fest im Leitbild des Sozialunternehmens verankert, das in Erlach ein Pflegeheim für Wohnungslose, eine sozialtherapeutische Einrichtung, Werkstätten sowie den Demeter-Biohof Helle Platte betreibt. Letzterer liefert die Gülle und das Grüngut, das in eine Biogasanlage wandert. Sie erzeugt das Methangas, mit dem das Blockheizkraftwerk der Einrichtung arbeitet. „Mit dem Blockheizkraftwerk und den beiden Fotovoltaikanlagen erzeugen wir Strom für mehr als 600 Haushalte. Die Summe der eingesparten CO2-Emissionen beträgt im Vergleich zu der fossilen Strom- und Wärmeerzeugung rund 970 Tonnen pro Jahr“, so Bernd Messinger, der kaufmännische Geschäftsführer der Erlacher Höhe.

// Mehr Informationen im Internet www.erlacher-hoehe.de