Birkacher Feld Aktionsbündnis kündigt seinen Widerstand an

Die wieder ins Gespräch gebrachte mögliche Bebauung des Birkacher Feldes lässt bei den Leuten vor Ort die Alarmglocken schrillen. Deshalb hat sich nun ein Aktionsbündnis formiert – mit eindeutigen Zielen.
Birkach - In Birkach hat sich ein Aktionsbündnis Birkacher Feld formiert. Dieses sei inzwischen auf über 20 Organisationen, Initiativen und Parteien angewachsenen, die Federführung habe der Bürger- und Kulturverein Birkach inne. Bei der Gründung vergangene Woche „wurden einvernehmlich Ziele, Maßnahmen und Aktionen beschlossen“, steht in einer Mitteilung des Bündnisses.
Grund, dass sich die Birkacher jetzt organisieren, ist die neu entbrannte Debatte über die Bebauung des Birkacher Feldes. Dieses war – wie andere Flächen auch – wieder auf einer Bauliste gelandet. Hier ist zwar längst noch keine Entscheidung gefallen, doch viele Birkacher gehen in Habachtstellung. Bereits in der Vergangenheit war die Bebauung des Birkacher Feldes immer wieder ins Spiel gebracht worden. Dies hatte vehementen Widerstand bei der örtlichen Bevölkerung hervorgerufen.
Ein Ziel verbunden mit einer Forderung
Nun hat das neue Aktionsbündnis offene Briefe verschickt: an den OB Fritz Kuhn, die Stadträte und die OB-Kandidaten. In dem Schreiben stellt es sich und seine Ziele vor: „Es hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung in den Stadtteilen Birkach, Asemwald, Steckfeld, Chausseefeld und Plieningen, die Bebauung des Birkacher Feldes generell zu verhindern.“ Dies ist verbunden mit einer Forderung: „Wir fordern den Gemeinderat und alle politisch Verantwortlichen der Stadt Stuttgart nachdrücklich auf, die Debatte über das Birkacher Feld sofort zu beenden und eine Bebauung definitiv auszuschließen.“
Nachverdichtung statt Freiflächen versiegeln
Das Birkacher Feld sei eine wichtige Frischluftschneise und ein Naherholungsgebiet, zudem werde es landwirtschaftlich genutzt. „Es leistet damit auch einen maßgebenden Beitrag zur Attraktivität des Wohnens im Filderraum“, argumentiert das Bündnis. Es verweist zudem auf die Filderstudie, die Entwicklungspotenziale vor allem rund um den Flughafen auslotet. Dadurch gerieten die Filder immer mehr unter Druck. Umso wichtiger seien Freiflächen wie das Birkacher Feld. Die Stadt Stuttgart solle eher auf Nachverdichtung setzen, als Freiflächen zu versiegeln.
Der Brief schließt mit dem Versprechen, nicht locker zu lassen, bis das Ziel erreicht sei. Das sei bereits 2005 und 2006 gelungen. „Sie können versichert sein, dass wir im Rahmen unserer zivilgesellschaftlichen Verantwortung für Nachhaltigkeit und ein lebenswertes Stuttgart auch jetzt alle Möglichkeiten der Beteiligung und Mitwirkung an der Meinungs- und Willensbildung nutzen werden.“
Unsere Empfehlung für Sie

Fernsehturm und Asemwald Warum die Stuttgarter diese Bauwerke lieben
Der Fernsehturm und die Wohnstadt Asemwald haben einiges gemeinsam: Vor ihrem Bau waren sie umstritten, heute sind sie wahre Sympathieträger in der Stadt. Was lässt die Herzen ihrer Fans höher schlagen?

Bruderkalb-Initiative auf den Fildern Die Misere der männlichen Kälbchen
Die Bruderkalb-Initiative setzt sich für kuhgebundene Aufzucht auch der männlichen Kälber ein. Das ist nicht einfach, denn während Biomilch boomt, kauft kaum jemand Biofleisch. Die Initiative bekam nun einen Preis verliehen.

Traktordemo vor dem Landtag in Stuttgart Bauern machen ihrem Ärger in der Stuttgarter City Luft
Protestierende Bauern haben in Stuttgart ihrem Ärger über einen nach ihrer Ansicht unfairen Wettbewerb in der Agrarpolitik Luft gemacht. Dazu kamen sie mit Hunderten Traktoren zum Landtag.

Leben im Asemwald Dem Himmel so nah im Hochhaus-Dorf
Felix Wolf lebt im obersten Stockwerk im Asemwald. Was für Außenstehende ein hässlicher Hochhaus-Klotz ist, ist für den 31-Jährigen der Himmel auf Erden. Mit Fotos von der Wohnstadt, die er bei Instagram postet, arbeitet er gegen Vorurteile.

Virtuelle Persönlichkeit Der Asemwald stößt auf eine ungewöhnliche Namensvetterin
Im Zuge des 50-Jahr-Jubiläums des Asemwald ist man in der Wohnstadt auf eine besondere Dame gestoßen: Dora Asemwald, eine Frau mit starker Persönlichkeit, aber ohne Fleisch und Blut. Am 25. Februar feiert sie ihren 46. Geburtstag.

Lange Sitzungspause in Stuttgart-Sillenbuch Das Gremium ist unsichtbar
Seit Anfang 2020 hat der Bezirksbeirat von Stuttgart-Sillenbuch nur viermal getagt. Andere vergleichbare Gremien auf den Fildern hatten ungleich mehr Sitzungen. Hat das nur mit Corona zu tun?