Jeden Tag erreichen uns Meldungen ohne Sinn und Verstand. Heute: Nach 27 Jahren als Kermit der Frosch hört der Puppenspieler Steve Whitmire auf.

New York - Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, Veränderungen sind ihm nicht geheuer, vor allem wenn mehr oder weniger lieb gewonnene Traditionen enden. Noch immer packt manchen die Verzweiflung, wenn abends um acht die neue Melodie der Tagesschau erklingt, und als Helmut Kohl vor wenigen Wochen starb, wurde zurecht sofort im Netz danach gefragt, wer denn jetzt Kanzler werde. Und nun ist es wieder soweit, eine Legende geht. Kermit der Frosch hört auf oder zumindest Steve Whitmire, der der berühmten Puppe bisher im Englischen seine Stimme lieh. Whitmire wird also künftig keinen Frosch mehr im Hals haben, seine Fans dafür umso mehr. Schließlich war der Puppenspieler seit 1990 als Kermit im Einsatz. Für viele Erwachsene sei die Stimme Whitmires die, mit der sie aufgewachsen seien, sagte Joe Hennes, Leiter der Muppets-Fan-Website „ToughPigs.com“. Die Fangemeinde sei zwar traurig, aber auch gespannt, was als nächstes bei den Muppets passiere.

 

Gesprochen wird Kermit künftig von Matt Vogel, teilte eine Sprecherin der Muppets Studios mit. Vogel hat bereits Erfahrung mit Frosch-Stimmen: Er sprach schon Robin, den Frosch-Neffen von Kermit, außerdem lieh er den „Sesamstraße“-Charakteren Bibo und Graf Zahl seine Stimme. Seinen ersten Auftritt als Frosch wird Vogel in einem Youtube-Video haben, das kommende Woche veröffentlicht werden soll. Bevor sich die Kritiker nun mokieren, dass ein Vogel den Frosch geben soll, sei daran erinnert, dass Kermit nicht erst seit 1990 über die Mattscheibe hampelt. Kermit trat erstmals 1955 im US-Fernsehen auf. Jahrelang wurde er von seinem Erfinder Jim Henson gesprochen. Als Whitmire nach Hensons Tod übernahm, war das Entsetzen groß. Der Frosch klinge nun „einfach falsch“, monierten Fans (einen Vergleich zwischen Henson und Whitmire finden Sie hier). Wie gesagt, der Mensch ist ein Gewohnheitstier.