Flixbus bekommt einen weiteren Konkurrenten: Das französische Unternehmen Blablacar ist am Dienstag in Deutschland mit einem eigenen Fernbusangebot gestartet.

Stuttgart - Flixbus ist nach wie vor der größte Anbieter von Fernbusfahrten in Deutschland. Die Konkurrenz von Eurolines, IC Bus und Regiojet kommt im Vergleich nur auf Marktanteile im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Am Dienstag hat nun ein weiterer Konkurrent sein Angebot online geschalten: Blablabus.

 

Der neue Anbieter gehört zur Mitfahrzentrale Blablacar, einer französischen Online-Plattform, die in vielen europäischen Ländern sowie in Amerika und Russland Mitfahrgelegenheiten vermittelt. Blablabus startet in Deutschland zunächst mit einem Angebot von 17 Zielen, erste Busse sollen am 24. Juni fahren. Das Angebot soll anschließend stetig um weitere Linien wachsen.

Einer der Großen in Frankreich

Das Konzept von Blablabus unterscheidet sich kaum vom großen Konkurrenten Flixbus. Auch die Franzosen betreiben selbst keine große Busflotte: Stattdessen arbeiten sie ebenfalls mit Busunternehmen zusammen, die Busse und Fahrer stellen. Die Plattform selbst vermittelt lediglich die Fahrten. Blablabus ist zunächst in Frankreich und Deutschland an den Start gegangen, bald soll Italien folgen. Die drei Länder sind die Kernmärkte von Blablacar.

In Frankreich übernimmt Blablacar den Anbieter Ouibus von der Staatsbahn SNCF und wird damit dort einer der drei größten Fernbusanbieter. So sind zum Start des Angebots in Deutschland bereits einige länderübergreifende Strecken verfügbar. „Wir hoffen, dass unser Angebot den Markt in Deutschland belebt und die Reisenden mehr Auswahl bekommen“, sagte eine Blablacar-Sprecherin. Vorerst würden die Angebote von Blablacar und Blablabus nicht verzahnt, später sollen sie aber zusammengeführt werden, hieß es.

Flixbus bleibt wohl vorerst unangefochten

In Deutschland hat Flixbus mit rund 95 Prozent Marktanteil beinahe ein Monopol im Fernbusmarkt. In ganz Europa fährt das Unternehmen nach eigenen Angaben 1400 Ziele an. Es hatte sich nach der Öffnung des Fernbusmarktes 2013 gegen eine Reihe von Mitbewerbern durchgesetzt, unter anderem durch eine Fusion mit Meinfernbus und Aufkäufe kleinerer Anbieter, darunter dem Postbus der Deutschen Post.

„Wir sind harten Wettbewerb gewohnt“, sagt André Schwämmlein, Gründer und Geschäftsführer von Flixbus. Es werde sich zeigen, „inwieweit Blablacar anpassungsfähig genug ist, um auf diesen sich schnell wandelnden Markt zu reagieren und für den Kunden ein flächendeckendes und innovatives Angebot anzubieten“. Schließlich sei das Unternehmen bisher „vornehmlich als Mitfahrgelegenheit aktiv“ gewesen.

Zuletzt gab es Meldungen, dass Flixbus den Anbieter Eurolines übernehmen will, der zum französischen Verkehrskonzern Transdev gehört. Blablacar ist nach eigenen Angaben die größte Mitfahrzentrale in Europa. In Deutschland hatte das Unternehmen 2015 die Seiten Mitfahrgelegenheit.de und Mitfahrzentrale.de übernommen.