Auf dem Freiburger Kripoball malen sich Partygäste ihr Gesicht schwarz an. Das sogenannte Blackfacing ist umstritten, ein Foto der Fastnachtsveranstaltung löst Wirbel im Netz auf. Die Freiburger Kripo distanziert sich.

Freiburg - Ein Foto von schwarz angemalten Partygästen auf dem Freiburger Kripoball sorgt im Netz für Aufregung. Kritiker bewerten das Bild von der Fastnachtsveranstaltung 2019 als rassistisch und diskriminierend. Vom sogenannten Blackfacing ist die Rede, wenn geschminkte Weiße schwarze Menschen darstellen, etwa im Theater oder bei der Fastnacht.

 

„Vorwürfe von Rassismus weisen wir entschieden zurück“, teilte die Polizei Freiburg über ihren Twitter-Account mit. „Die abgebildeten Personen sind sehr wahrscheinlich, sofern erkennbar, KEINE Polizeibeamten.“ Der Kripoball sei für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Veranstalter sei nicht das Polizeipräsidium Freiburg, sondern ein privatrechtlicher Verein.

Polizisten können in der Freizeit nicht kontrolliert werden

„Was Polizisten in ihrer Freizeit tun, können wir auch nicht immer kontrollieren“, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. Man distanziere sich aber von jeder Form von Rassismus – das umfasse auch Blackfacing.

Veranstaltet wird der Kripoball seit 62 Jahren vom Kripoball-Komitee, das sich aus sechs Mitarbeitern der Kripo Freiburg zusammensetzt. Vorsitzender des Komitees ist der Leiter der Freiburger Kripo, Peter Egetemaier. „Asche auf unser Haupt. Wir haben diesen Aspekt, der erst in der jüngsten Vergangenheit aufkam, schlichtweg übersehen“, sagte er.

Sind Polizisten auf dem Foto?

Egetemaier entschuldigte sich, dass man die Relevanz nicht erkannt habe. Er habe den Verantwortlichen gebeten, solche Fotos von der Homepage zu löschen. „Wir distanzieren uns in jeder Form von Herabwürdigung und Diskriminierung.“ Ob es sich bei den angemalten Personen um Polizisten handle, könne er nicht sagen.

Das Komitee werde sich damit befassen, ob eine solche Kostümierung künftig nicht mehr zugelassen werde, kündigte Egetemaier an. „Die Sensibilität, insbesondere in den sozialen Netzwerken, nimmt zu, und dem müssen wir Rechnung tragen.“ Er könne sich vorstellen, dass man im Vorfeld der Veranstaltung auf das Thema hinweise und die Gäste um Verzicht bitte. Der nächste Freiburger Kripoball findet am 21. Februar statt.

Der Ball-Veranstalter hatte dazu auf Twitter eine Stellungnahme veröffentlicht: